Winter 2009/2010: Viele Glätte-Opfer beschäftigen die Notaufnahmen

Hamburg (dpa). Deutschland fällt hin: Immer mehr Menschenverletzen sich bei Unfällen auf vereisten, schlecht geräumten Straßenund Gehwegen. Zahlreiche Krankenhäuser melden eine Häufung vonKnochenbrüchen, einige haben auch schon aufgehört zu zählen, wie eineUmfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag ergab.

Genaue Zahlensind bundesweit allerdings unklar.

In Mecklenburg-Vorpommern starb inder klirrenden Kälte ein Mann. Bahnmitarbeiter fanden die Leiche amspäten Sonntagabend in der Nähe von Laage. Ersten Ermittlungen zufolgewar der Mann auf einem Trampelpfad an Bahngleisen ausgerutscht undnicht wieder auf die Beine gekommen.

„Im Vergleich zu sonst behandeln wir seit einigen Wochen vielegestürzte Patienten“, sagte am Montag Heike Gabriel vom KlinikumMagdeburg. 80 Prozent der Menschen, die derzeit in der Notaufnahmebehandelt werden, bezeichnete sie als „Winteropfer“. Unfallchirurgieund Orthopädie seien fast vollständig ausgelastet.

In den Ambulanzendes Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UK S-H) in Kiel undLübeck werden zurzeit 50 bis 75 Prozent mehr Patienten mitKnochenbrüchen behandelt als sonst, sagte Sprecher Oliver Grieve.

Nach fünf Wochen Schnee und Glätte kommen auch die großen BerlinerKrankenhäuser beim Zählen der Stürze kaum noch nach. In der BerlinerCharité werden viele Patienten mit Rippen- oder Knöchelbrücheneingeliefert. Anfangs wurden hier die Glatteis-Unfälle noch gezählt,inzwischen haben die Ärzte das aufgegeben.

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