Wilde Ehe: Gaucks Partnerin reist nicht zum Papst

Der Bundespräsident fährt am Dienstag allein in den Vatikan. Es soll keine Debatte um sein Privatleben geben.

Rom. Joachim Gauck reist Dienstag allein nach Rom. Der Bundespräsident wird auf seiner Reise zu Papst Benedikt XVI. nicht von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt begleitet. Der Grund: Debatten über das Eheleben Gaucks hätten den Besuch überschattet, zitierte die „Bild“ einen Sprecher des Vatikans. Das Bundespräsidialamt wollte dies am Montag nicht bestätigen. „Frau Schadt begleitet den Bundespräsidenten gelegentlich auf Reisen, diesmal reist er allein“, sagte ein Sprecher am Montag auf Anfrage.

Gauck ist seit 21 Jahren von seiner Frau Hansi getrennt, die beiden sind aber nicht geschieden. Sie haben vier Kinder.

Die Kirche beurteile die Gültigkeit aller Ehen — und Gauck sei nun mal nicht mit Schadt verheiratet, sagte ein Kirchenrechtler auf Anfrage.

Auch als 2010 der damalige französische Präsident Nicolas Sarkozy den Papst besuchte, war Carla Bruni „unerwünscht“. Der Kirche soll missfallen haben, dass das Ehepaar nicht kirchlich verheiratet ist. Ganz ungeniert zeigte sich hingegen der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Er empfing im April vom Papst die Heilige Kommunion, obwohl ihm das als Katholik in zweiter Ehe kirchenrechtlich nicht erlaubt gewesen wäre.

Weit ab von Kirchenrecht und Tradition ist ein anderer Schritt des Papstes: Seit Montag ist Benedikt beim Kurznachrichten-Dienst Twitter angemeldet. Neben dem englischsprachigen Konto @pontifex gibt es sieben weitere in anderen Sprachen, darunter @pontifex_de auf Deutsch. Der Papst will seinen ersten Tweet am 12. Dezember verschicken. mgu/dpa

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