Hintergrund Wenn Kinder ihre Eltern töten

Vlotho (dpa) - Dass Kinder wie jetzt in Vlotho ihre Eltern töten, geschieht eher selten. Einige Fälle:

Juli 2015: Knapp zwei Jahre nach den tödlichen Schüssen auf einen Berliner Steuerberater ist das Mordurteil gegen den Sohn des Opfers rechtskräftig: acht Jahre Jugendhaft. In einem Familienstreit hatte der damals 16-Jährige den Vater 2013 in dessen Kanzlei erschossen.

Februar 2011: Wegen Mordes an seinen Eltern verurteilt das Landgericht Potsdam einen früheren Jura-Studenten (28) zu lebenslanger Haft. Er hatte Vater und Mutter umgebracht, weil sie ihm berufliches Versagen vorwarfen.

Dezember 2009: Weil er seine schlafende Mutter betrunken mit einer Axt ermordet hat, schickt das Landgericht Frankfurt den Sohn acht Jahre hinter Gitter. Die Mutter hatte ihn oft kritisiert, weil er zu viel trank und die Schule abgebrochen hatte. Zur Tatzeit war der Sohn 17 Jahre alt.

April 2009: Aus Habgier erschießt ein 18-Jähriger in Eislingen (Baden-Württemberg) seine Eltern und beide Schwestern. Das Landgericht Ulm verurteilt ihn 2010 zu lebenslanger Haft. Ein Schulfreund, der ihm bei der Tat half, muss zehn Jahre hinter Gitter.

November 2004: Im Streit um schlechte Schulleistungen erschießt ein Zwölfjähriger aus Braunschweig Vater und Mutter. Dann verletzt er sich mit einem Kopfschuss. Da der Junge noch nicht strafmündig ist, wird das Verfahren eingestellt. Anlass war ein Streit um schlechte Zensuren.

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