Weniger Verkehrstote denn je in 2010

Wiesbaden. 2010 gab es sowenig Tote im Straßenverkehr wie noch nie in Deutschland. Auf deutschen Straßen starben im vergangenen Jahr 3657 Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte.

Das waren zwölf Prozent (495) weniger als 2009. Der positive Trend aus den Vorjahren habe sich damit noch verstärkt.

Die Zahl der Verletzten nahm um 6,5 Prozent auf rund 371 700 ab. Die Wiesbadener Statistiker betonten allerdings, dass immer noch zehn Menschen täglich im Straßenverkehr sterben und mehr als 1000 verletzt werden. „Wir dürfen die Zahlen aus Wiesbaden nicht zum Anlass nehmen, uns zurückzulehnen“, sagte auch Kurt Bodewig, der Präsident der Deutschen Verkehrswacht, laut Mitteilung in Berlin.

„Unsere wichtigste Aufgabe der Zukunft lautet, die hohe Anzahl Unfallopfer, die schwer verletzt werden, zu verringern.“ Außerdem forderte Bodewig die Einführung einer „gesonderten Kennziffer für die sogenannten Schwerstverletzten, die oft für ihr ganzes weiteres Leben gezeichnet sind“. Im Verhältnis kamen im Januar, Februar und Dezember besonders wenige Menschen um.

Das hänge mit den Witterungsverhältnissen zusammen: Auf schnee- und eisglatten Straßen komme es zwar vermehrt zu Unfällen, es bleibe jedoch häufiger bei Sachschaden, da nicht so schnell gefahren werde. Folglich stieg die Zahl der polizeilich aufgenommenen Unfälle 2010 um 3,8 Prozent auf rund 2,4 Millionen. Bei vielen Blechschäden blieb es insbesondere im Dezember:

Da wurden lediglich 187 Verkehrstote gezählt - 116 (und damit 38 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. So wenige Todesopfer gab es nach Angaben der Statistiker noch nie in einem Dezember seit Wiedereinführung der Straßenverkehrs-Unfallstatistik im Jahre 1953. Erstmals seit vielen Jahren wurden in keinem Bundesland mehr Verkehrstote als im Vorjahr registriert. In Bremen starben im Jahr 2010 genauso viele Menschen auf den Straßen wie im Jahr 2009, in allen anderen Ländern kamen weniger Menschen um.

Den stärksten Rückgang hatte Hamburg (- 33 Prozent, 11 Tote weniger) zu verzeichnen - gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (- 30 Prozent, 47 Tote weniger) und Schleswig-Holstein (- 23 Prozent, 32 Tote weniger). Auf die Zahl der Einwohner bezogen starben in Deutschland 2010 rund 45 Menschen je eine Million Einwohner - im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit wohl weiter im unteren Drittel.

Weit unter dem Bundeswert lagen die Stadtstaaten Hamburg (12), Berlin (13) und Bremen (20). Aber auch in Nordrhein-Westfalen (31) wurden wesentlich weniger Menschen je eine Million Einwohner bei Straßenverkehrsunfällen getötet als im Bundesschnitt. Deutlich über dem Durchschnitt lagen weiter Brandenburg mit 76, Sachsen-Anhalt mit 67 und Mecklenburg-Vorpommern mit 65 Verkehrstoten je eine Million Einwohner.

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