Von Nude bis Neon: Die Nageltrends im Frühjahr und Sommer

Hamburg (dpa/tmn) - Gut gepflegte Fingernägel gehören zum perfekten Outfit. Doch zu viel Glitzer ist nicht immer das richtige - vor allem im Büro nicht. Aber Farbe darf es sein: Roter Lack, Pastellfarben im Frühling und Neontöne im Sommer sind die Trends am Fingernagel.

Rot ist sexy. Das gilt nicht nur für Lippenstift oder hochhackige Pumps. Auch an den Nägeln wirkt die Farbe - und deswegen ist der Klassiker unter den Nagellackfarben weiterhin in diesem Frühling und Sommer gefragt. Und das auch mal da, wo man sonst keinen Lack aufbringt: Auf der Unterseite der langen Nagelspitze. Oben wird der Nagel schwarz oder mit metallischen Farben bemalt. Diese Farbkombination hat beispielsweise die britische Sängerin Adele bekanntgemacht. Angelehnt ist sie aber an ein Design von Christian Louboutin, dessen Schuhe immer eine rote Sohle haben.

Verschiedenfarbige Nägel sind auch in anderer Weise ein Trend: Es werden etwa alle Finger schwarz und lediglich der Ringfinger weiß lackiert. Ein Klassiker, der weiterhin nicht aus der Mode kommt, sind French Nails. Das sind natürlich gehaltene Nägel mit weißen Spitzen. Im Frühjahr werden - neben einem dunklen Kirschrot - zarte Pastellfarben sowie weiterhin die beigen Schlammtöne in Mode sein, sagt Frank Schäberle, Experte des VKE-Kosmetikverbandes in Berlin. „Im Sommer lassen knallige Neontöne Hände und Füße leuchten.“

Wer seine Nägel aufwendig bearbeiten lässt, kann Strasssteine, Glitzer sowie Muster wählen. „Stilvoll ist es, nur ein paar Akzente zu setzen, statt möglichst viel auf einem Nagel zu platzieren“, sagt Schäberle. Obwohl es sich um Nailart handelt, sollte die Nagelpflege grundsätzlich wenig Arbeit bereiten. „Es wird immer wichtiger, diese Resultate mit möglichst geringem Aufwand zu erzielen.“

Daher seien Thermolacke, die je nach Temperatur die Farbe ändern, oder Überlacke, die auf dem regulären Nagellack Muster oder Schimmer erzeugen, derzeit sehr beliebt. Auch UV-Lacke sind aus den Nagelstudios nicht mehr wegzudenken. Sie werden unter UV-Licht ausgehärtet und halten bis zu drei Wochen. Die klassische Nagelmodellage schützt ausgefallene Designs sogar bis zu sechs Wochen vor dem Absplittern.

Die Stilberaterin Ines Meyrose aus Hamburg rät aber vielen Angestellten von ausgefallenem Nageldesign ab - im Büro komme das nicht gut an. „Auch künstliche Fingernägel und -verstärkungen sind meiner Meinung nach immer weniger gefragt, da sie unnatürlich wirken.“ Auch die regelmäßigen Nachbesserungstermine im Studio seien viele wegen der Kosten leid. Stattdessen kümmerten sich viele nun lieber selbst zu Hause darum. Die Modeexpertin rät zu den klassischen, eher kurz gehaltenen French Nails sowie zu rotem Lack: „Das geht immer.“

Catherine Frimmel von Catherine Nail Collection empfiehlt außerdem: „Idealerweise sollten Hand und Fuß harmonisch aufeinander abgestimmt sein.“ Und nicht nur das: „Echte Fashionistas tragen zum Kleid auch stets den farblich passenden Lack.“ Ein Stilvorbild des Sommers sei die verstorbene argentinische Präsidentengattin Evita Perón (1919-1952). Sie verkörpere klassische Eleganz und feuriges Temperament. Auf den Nägeln zeige sich das mit entweder den angesagten sanften Pastelltönen oder kräftigen Rottönen.

Damit die Nägel gepflegt aussehen, müssen sie richtig bearbeitet werden. Sie sollten mit einer Sandblattfeile in Form gebracht werden, rät VKE-Experte Schäberle. Die Nagelhaut dürfe nicht geschnitten werden. Am besten werde sie mit einem flüssigen Nagelhautentferner eingeweicht und dann sanft zurückgeschoben.

Zuerst lackiert man die Nägel mit einem Unterlack - im Handel findet man diesen häufig unter der englischen Bezeichnung Base Coat. Danach folgen zwei Schichten mit schnell trocknendem Farblack. Geht mal etwas daneben, ist ein Nagelkorrekturstift empfehlenswert, sagt Schäberle. Mit seiner dünnen Spitze kann man die Ränder gut nachzeichnen. Ein Top Coat, zu deutsch Überlack, versiegelt die Schichten, macht sie haltbarer und lässt den Nagel glänzen.

Modellagen mit Gel oder UV-Lack seien für Ungeübte ungeeignet, sagt der VKE-Nagelexperte. Bei unsachgemäßer Ausführung werde der Nagel beschädigt oder die Haut könne sich entzünden. Wer einen Profi sucht, sollte nach Nail-Designern mit entsprechender Ausbildung Ausschau halten. Sie analysieren die Nagelform und gehen typgerecht auf die Wünsche der Kundin ein. Ein gutes Nagelstudio habe auch einen hohen Hygienestandard - mehrfach benutzte Feilen und Arbeiten ohne Handschuhe seien tabu. Die Produkte sollen laut Schäberle den europäischen Richtlinien entsprechen.

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