„25 Minuten Horror“ Viele Tote bei schwerer Explosion von Feuerwerk in Mexiko

Tultepec (dpa) - Raketen und Böller haben ein Inferno ausgelöst: Bei einer Reihe von Explosionen auf einem Markt für Pyrotechnik in Mexiko sind 32 Menschen ums Leben gekommen.

„25 Minuten Horror“: Viele Tote bei schwerer Explosion von Feuerwerk in Mexiko
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26 Opfer starben direkt an der Unglücksstelle, sechs weitere erlagen später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, wie der Stabschef der Provinzregierung, José Manzur, am Mittwoch mitteilte.

„25 Minuten Horror“: Viele Tote bei schwerer Explosion von Feuerwerk in Mexiko
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Dutzende Menschen wurden bei der Explosion in der Ortschaft Tultepec im Bundesstaat México verletzt. 46 Patienten seien noch immer im Krankenhaus, sagte der örtliche Gesundheitsminister César Gómez Monge. „Fünf schweben in Lebensgefahr, darunter ein 13-jähriges Mädchen mit Verbrennungen am ganzen Körper.“

„25 Minuten Horror“: Viele Tote bei schwerer Explosion von Feuerwerk in Mexiko
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Eine ganze Reihe schwerer Explosionen hatten am Dienstag den Markt weitgehend zerstört. Eine große Rauchwolke stieg über der Ortschaft im Zentrum des Landes rund 40 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt auf. „Es waren 25 Minuten Horror“, sagte ein Wachmann der Tageszeitung „Reforma“.

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Am Mittwoch wurden die Aufräumarbeiten fortgesetzt. Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft untersuchten die Unglücksursache. „Ich habe gehört, dass sich eine Rakete in einem Marktstand entzündet hat und dann zu den anderen Hütten geflogen ist“, sagte Stabschef Manzur im Fernsehsender Televisa. „Ich will aber keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wir hoffen, dass wir bald Untersuchungsergebnisse haben.“ Insgesamt sollen sich sechs Explosionen ereignet haben.

Erst vor einigen Tagen hatte der Leiter des mexikanischen Instituts für Pyrotechnik, Juan Ignacio Rodarte, den Markt San Pablito in Tultepec als den sichersten Markt für Feuerwerk in Lateinamerika bezeichnet. Es gebe Sicherheitsabstände zwischen den Ständen, um im Falle einer Explosion eine Kettenreaktion zu verhindern.

Bislang wurden 13 Todesopfer identifiziert. Ermittler würden nun mittels Gentests versuchen, die weiteren Leichen zuzuordnen, sagte der örtliche Staatsanwalt Alejandro Gómez. Aufgrund der schweren Verbrennungen könne das Tage oder Woche dauern.

Mexiko ist nach dem Unglück geschockt. „Mein Beileid für die Familien jener, die bei diesem Unglück ihr Leben verloren haben“, schrieb Präsident Enrique Peña Nieto auf Twitter. „Den Verletzten wünsche ich eine baldige Besserung.“ Gouverneur Eruviel Ávila sagte den Familien der betroffenen Händler staatliche Hilfe zu.

Rund 300 Händler vertreiben auf dem Markt von San Pablito Raketen, Böller und Feuerwerk. Dort wird nach Angaben der Verwaltung 80 Prozent aller Pyrotechnik in Mexiko verkauft. Bereits 2005 und 2006 hatte es auf dem Markt schwere Explosionen und Brände gegeben.

In Mexiko wird das ganze Jahr über Feuerwerk abgebrannt, beispielsweise bei religiösen Festen. Besonders viel geböllert wird aber am Nationalfeiertag im September und rund um Weihnachten.

Immer wieder kommt es dabei zu schweren Unfällen. 2013 kamen bei der Explosion von Feuerwerksraketen während einer Prozession im Bundesstaat Tlaxcala 16 Menschen ums Leben, 153 weitere wurden verletzt. An Silvester 2003 wurden bei einer Explosion auf einem Pyrotechnik-Markt im Bundesstaat Veracruz 28 Menschen getötet.

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