Unwetter: Orkan „Xynthia“ hinterlässt Schneise der Verwüstung

In Europa starben mehr als 50 Menschen, vier davon in Deutschland. Bahnverkehr in NRW wurde eingestellt.

Düsseldorf. Das Orkantief "Xynthia" hat am Sonntag über Westeuropa gewütet und mehr als 50 Menschen in den Tod gerissen. In Deutschland starben mindestens vier Menschen, zahlreiche wurden verletzt.

In Frankreich, wo der Sturm bereits am Morgen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hatte, wurden mehr als 40 Tote gezählt.

In Deutschland wütete "Xynthia" besonders stark in Nordrhein-Westfalen, im Südwesten und in Hessen. In Pulheim wurde eine Joggerin im Wald von einem umstürzenden Baum erschlagen. Auf der B54 bei Unna kam eine 70-jährige Autofahrerin ums Leben, als ein Baum auf ihren Wagen fiel, im Schwarzwald ein 74-jähriger Autofahrer. Bei Wiesbaden starb ein Wanderer (69).

Am Abend wurde in Nordrhein-Westfalen der gesamte Bahnverkehr auf unbestimmte Zeit eingestellt. Ein Intercity-Express mit etwa 800 Reisenden saß nach einer Kollision mit einem entwurzelten Baum etwa drei Stunden auf freier Strecke zwischen Fulda und Hanau fest. Ein ICE auf dem Weg von Berlin nach Basel strandete in Göttingen.

Im Saarland stellte die Bahn ihren Regionalverkehr komplett, in Rheinland-Pfalz beinahe ganz ein. Am Frankfurter Flughafen fielen mehr als 200 Flüge aus. Auch der Autoverkehr wurde zeitweise lahm gelegt: Allein in NRW mussten acht Autobahnstrecken gesperrt werden. "Auf den Autobahnen sieht es grausam aus", sagte ein Polizeisprecher.

Orkanböen von bis zu 137 Stundenkilometern entwurzelten massenhaft Bäume, deckten Dächer ab und wirbelten Baustellenteile durch die Luft. Die Rettungskräfte rückten zu tausenden Einsätzen aus. Die Feuerwehr in Iserlohn sprach von "Kyrill 2" - der Orkan hatte im Januar 2007 eine Schneise der Verwüstung durch Europa geschlagen.

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