Unwetter in Italien: Bürgermeisterin in der Kritik

Genua (dpa) - Nach dem Unwetter im norditalienischen Genua ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und Verschuldung eines Desasters gegen Unbekannt.

In der Kritik steht unter anderem die Entscheidung der linken Bürgermeisterin Marta Vincenzi, am Freitag trotz der vom Zivilschutz ausgegebenen höchsten Unwetterwarnung die Schulen nicht geschlossen zu haben. Zudem kritisieren die Staatsanwälte, dass trotz ähnlicher Vorfälle in den vergangenen Jahren in gefährdeten Vierteln nicht ausreichend vorgebeugt worden sei, berichteten italienische Medien am Sonntag.

In Genua waren am Freitag vier Frauen und zwei Kinder ums Leben gekommen. Alle Opfer starben in der Via Fereggiano im Nordosten der Hafenstadt - ertrunken oder unter mitgerissenen Autos begraben. Starkregen hatte den Fluss Bisagno über die Ufer treten lassen und in der Via Fereggiano zu einer Art Tsunami geführt.

Am Sonntag verschob sich der Unwetteralarm nach Nordwesten in die Region Piemont. Mehr als 500 Menschen sollten im Laufe des Tages in der Gegend von Alessandria in Sicherheit gebracht werden, teilte der Zivilschutz mit. Die Stadtverwaltung der Regionalhauptstadt Turin ordnete an, die Schulen am Montag geschlossen zu lassen.

Erst Mitte vergangener Woche waren bei Unwettern in Ligurien und der Toskana zehn Menschen ums Leben gekommen. Drei werden weiterhin vermisst.

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