Typographie: A, E, I, O und U — die sind im Reisepass tabu

Der Antrag für ein Visum oder eine Einreisegenehmigung kann zu großem Rätselraten führen.

Düsseldorf. O und 0 sind nicht dasselbe. Im Schriftbild unserer Zeitung ist der Unterschied zwischen dem eher korpulenten Vokal und der schlanken Ziffer offensichtlich. Was aber bedeuten die rundlichen Zeichen in dem hier abgebildeten Auszug eines Reisepasses? Was glauben Sie: Buchstabe oder Ziffer?

Die Antwort lautet: Ziffer. Das ist wichtig für alle, die ein Visum beantragen müssen. Füllen Sie das Formular per Hand aus, lässt sich noch leicht ein Zeichen malen, mit dem Sie die Frage — Null oder O — offen lassen können. Aber wenn Sie in die USA wollen, sieht die Sache schon anders aus. Dann müssen Sie das „Esta“-Formular („Elektronisches System zur Anreisegenehmigung“) am Computer ausfüllen und sich für die korrekte Taste — O oder 0 — entscheiden. Da kann eine falsche Wahl dazu führen, dass beim Check-In am Flughafen festgestellt wird, dass sie keinen korrekten Antrag haben.

Die „Esta“-Internetseite hilft hier nicht weiter. Dort ist nur davon die Rede, man solle zwischen O und 0 unterscheiden. Danke für den Tipp!

Das Bundesinnenministerium weist darauf hin, dass sich die Seriennummer in Reisepässen aus den Ziffern 0-9 und Buchstaben des lateinischen Alphabets zusammensetzt. Und: „Zur Vermeidung sinntragender Wörter und zur Sicherstellung der Maschinenlesbarkeit wurde auf die Verwendung der Vokale A, E, I, O, U verzichtet.“ Man hätte das auch mit einem kleinen Merk-Reim formulieren können: A, E, I, O, U — die sind im Pass tabu. Das vermeintliche O im Pass ist also immer eine Null. Ist doch ganz einfach. Man muss es nur wissen.

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