Tag zwei nach dem Sturm: Bahnverkehr in Not, Wälder gesperrt

Hagel zerschlägt Fenster einer Schule, ein Krankenhaus läuft mit Wasser voll: Die Wetterlage über Deutschland bleibt angespannt. In Nordrhein-Westfalen sind viele Bahnstrecken immer noch nicht frei.

Auch am Mittwoch müssen viele Schienen noch von umgestürzten Bäumen befreit werden. Der Bahnverkehr funktioniert nach wie vor stark eingeschränkt.

Auch am Mittwoch müssen viele Schienen noch von umgestürzten Bäumen befreit werden. Der Bahnverkehr funktioniert nach wie vor stark eingeschränkt.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf (dpa). Schwere Gewitter halten Deutschland weiter in Atem: Der Bahnverkehr bleibt nach den Unwettern mit sechs Toten in Nordrhein-Westfalen erheblich gestört. In Nordhessen, Teilen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens richteten heftige Regenfälle und Hagel wieder Schäden an. In der Nacht zu Mittwoch kam es zu Überschwemmungen und Stromausfällen. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiter vor schweren Gewittern in der Mitte und im Osten.

Auch im Fernverkehr müssen sich Reisende auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Mehrere Bahn-Hauptstrecken waren nach den Unwettern vom Pfingstmontag weiter gesperrt, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Sämtliche IC- und ICE-Züge, die eigentlich durch das Ruhrgebiet fahren sollten, enden vorzeitig in Köln, Hamm und Münster. Auch regionale Zugverbindungen und S-Bahnen in Nordrhein-Westfalen waren weiter stark beeinträchtigt. Die Bahn informiert auf ihrer Internetseite über den aktuellen Stand der Sperrungen.

In Düsseldorf wird die Straßenbahn wohl noch mehrere Tage nicht planmäßig fahren können. Wie Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher sagte, müssten in den kommenden Tagen zunächst ganze Oberleitungen nachgespannt werden. 6 Menschen waren bei den Hitzegewittern am Montagabend ums Leben gekommen, 67 Menschen wurden verletzt.
Infos: bahn.de/aktuell

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW warnte vor den Gefahren, die nach dem Sturm im Wald drohen. Die Forstbehörde im Kreis Mettmann ließ bereits Taten folgen und untersagte das Betreten sämtlicher Waldflkächen bis zum 13. Juni, 24 Uhr. Das Regionalforstamt Ruhrgebiet sperrte die Waldflächen in Bochum, Bottrop, Castrop-Rauxel, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Herten, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen. Herabfallende Äste und umstürzende Bäume könnten Menschen schwer verletzen. Meistens werde die Wucht der teils aus 20 bis 40 Metern herabfallenden Äste unterschätzt. Derzeit werden die Unwetterschäden in den Wäldern in NRW untersucht, eine erste konkretere Eunschätzung werde es am Mittwochnachmittag geben.


Derweil sorgten neue Unwetter in einigen Regionen Deutschlands für weitere Schäden. Im Sauerland ergoss sich Wasser in eine Schule, weil Hagelkörner Fenster auf dem Dach zerstört hatten. Im Süden Niedersachsens und im Norden Hessens brachten Gewitter Überschwemmungen mit sich.

Nach Angaben der Feuerwehr in Kassel lief der Keller des Bundessozialgerichts voll. In einem Krankenhaus mussten Patienten verlegt werden, weil Wasser in die Klinik eingedrungen war. Teilweise fiel der Strom in der Stadt aus. Auch Unterführungen und Tiefgaragen wurden überschwemmt, so dass Autos bis zum Dach unter Wasser standen. Gullideckel wurden durch den Druck wie Korken aus dem Boden gedrückt. „Das war schon ein außergewöhnliches Unwetter“, sagte ein Sprecher der Polizei.

Auch in Göttingen wurden nach Angaben der Polizei Bahnunterführungen und zahlreiche Keller überflutet. Bäume stürzten auf Häuser und Autos. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Auf der Autobahn 7 habe es wohl aufgrund des heftigen Regens einen Unfall gegeben, bei dem der Fahrer aber mit einem Schock davongekommen sei.

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