Studie: Junge Frauen holen bei Alkoholkonsum auf

Paris. Frauen in den westlichen Industriestaaten holen bei den Trinkgewohnheiten auf: Nach einer am Dienstag veröffentlichten Studie legen junge Frauen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren inzwischen ein ähnliches Trinkverhalten an den Tag wie ihre männlichen Altersgenossen - und das nicht nur bei der Menge von Alkohol, die sie konsumieren, sondern auch, wenn es darum geht, durch überhöhten Konsum die Gesundheit zu ruinieren.

Junge Frauen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren legen heute ein ähnliches Trinkverhalten an den Tag wie ihre männlichen Altersgenossen - haben australische Forscher herausgefunden.

Junge Frauen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren legen heute ein ähnliches Trinkverhalten an den Tag wie ihre männlichen Altersgenossen - haben australische Forscher herausgefunden.

Foto: dpa



Noch Mitte des 20. Jahrhunderts nahmen Männer doppelt so häufig Alkohol zu sich wie Frauen, heißt es in der im Fachmagazin "BMJ Open" veröffentlichten Studie australischer Forscher. Doch der Vorsprung schrumpfte pro Jahrzehnt um sechs Prozent, auf einigen Gebieten hätten die Frauen die Männer inzwischen sogar überholt. Das läge nicht daran, dass Männer heute weniger tränken, sondern vielmehr am wachsenden Alkoholkonsum der Frauen.

"Alkoholkonsum und Alkoholkrankheiten galten bisher als männliches Phänomen", erklärte der führende Autor Tim Slade von der Universität von New South Wales. Aufgrund der neuen Erkenntnisse sollte deshalb verstärkt das Augenmerk auf junge Frauen und die Schäden gerichtet werden, die übermäßiger Konsum bei ihnen anrichte.

Für die Analyse werteten die Wissenschaftler 68 Studien aus, die die Trinkgewohnheiten zwischen 1948 und 2014 untersuchten. An ihnen nahmen insgesamt mehr als vier Millionen Menschen teil, die meisten stammten aus Europa und Nordamerika. Einige der Studien deckten einen Zeitrum von zwei bis drei Jahrzehnten ab.

Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stieg übermäßiger Alkoholkonsum auf der Liste der wichtigsten Todesursachen zwischen 1990 und 2010 vom achten auf den fünften Platz. (AFP)

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