NRW Studie: Frauen im Job öfter krankgemeldet als Männer

Frauen in NRW sind öfter krankgeschrieben und gehen häufiger zum Arzt. Männer gehen seltener zum Arzt, sind aber länger krank. Eine neue Gesundheitsstudie bestätigt das ein oder andere Klischee.

Frauen in NRW sind öfter krankgeschrieben und gehen häufiger zum Arzt.

Frauen in NRW sind öfter krankgeschrieben und gehen häufiger zum Arzt.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Düsseldorf. (dpa) Frauen in Nordrhein-Westfalen fehlen einer Studie zufolge häufiger am Arbeitsplatz als Männer, sind aber nicht so lange krank. Der Krankenstand von Frauen lag 2015 in NRW um 16 Prozent höher als bei Männern, wie aus dem am Dienstag vorgelegten Gesundheitsreport der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) hervorgeht. Eine Erkrankung dauerte bei Frauen im Schnitt 12,3 Tage, bei Männern waren es 12,5 Tage.

Die Gründe für Fehltage sind bei Frauen und Männern sehr unterschiedlich - und das ist nicht immer überraschend. So machen Schwangerschaftskomplikationen wie Übelkeit je nach Altersgruppe bis zu 44 Prozent der Fehltage aus. Frauen haben außerdem 64 Prozent mehr Fehltage wegen Krebsleiden, was auf das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs zurückgeführt wird. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.

„Betroffene Frauen stehen oft noch voll im Erwerbsleben“, erklärte DAK-Landeschef Hans-Werner Veen. Prostatakrebs - das häufigste Krebsleiden bei Männern - tritt dagegen meist erst ab etwa 60 Jahren auf. Die Fälle würden häufig in der Statistik nicht mehr erfasst, hieß es. Männer in NRW sind häufiger als Frauen wegen Herz-Kreislauf-Problemen oder Verletzungen krankgemeldet. Frauen hingegen fehlen häufiger wegen psychischer Erkrankungen, etwa Depressionen. Frauen gehen der Studie zufolge häufiger als Männer auch krank zur Arbeit. 87 Prozent der Frauen gaben als Grund an, dass sie ihre Kollegen nicht hängen lassen wollten. Männer suchen seltener als Frauen den Arzt auf.

Für die Analyse wurden die Daten von knapp 460 000 erwerbstätigen Mitgliedern der DAK in NRW durch das IGES Institut ausgewertet.

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