Gesetz zur Regulierung von Stierkämpfen Stierkampf: Tiere dürfen auf Mallorca nicht mehr getötet werden

Madrid. Stiere dürfen auf den spanischen Balearen-Inseln künftig nicht mehr im Kampf getötet werden: Am Montag beschloss das Regionalparlament ein Gesetz, das den traditionellen Stierkampf stärker als bisher reguliert.

Der spanische Stierkämpfer Alejandro Talavante kämpft in Madrid in der Las Ventas Stierkampfarena gegen einen Bullen der Nunez del Cubillo Ranch.

Der spanische Stierkämpfer Alejandro Talavante kämpft in Madrid in der Las Ventas Stierkampfarena gegen einen Bullen der Nunez del Cubillo Ranch.

Foto: Daniel Ochoa De Olza

Demnach dürfen nur noch drei Stiere für je zehn Minuten durch die Arena gejagt werden. Die Toreros dürfen zudem „keinen spitzen Gegenstand, der den Stier herausfordert oder verletzt“, verwenden.

Die linksgerichtete Regionalregierung der Balearen, zu denen unter anderen die Urlaubsinseln Mallorca und Ibiza gehören, hatte das Gesetz eingebracht. Ein komplettes Stierkampf-Verbot in der Region Katalonien war vergangenes Jahr vom spanischen Verfassungsgericht aufgehoben worden. Es urteilte, die Corrida sei ein wichtiger Teil der spanischen Kultur. Die Kanarischen Inseln sind die einzige Region in Spanien, in der der Stierkampf komplett verboten ist.

Der Stierkampf ist in weiten Teilen Spaniens immer noch sehr beliebt. Schätzungen zufolge besuchen jedes Jahr sechs Millionen Fans die Arenen. 2015 erklärte die Regierung in Madrid die Corrida zum „immateriellen Kulturerbe“.

Allerdings gibt es zunehmend Widerstand gegen diese Tradition, die von Tierschützern kritisiert wird. Im Mai beteiligten sich tausende Menschen in Madrid an einer Demonstration gegen den Stierkampf. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Stierkämpfe in Spanien gesunken: 2012 wurden noch 475 ausgerichtet, 2016 waren es nach offiziellen Zahlen noch 386. sae/ogo/AFP

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