Sterbebegleitung: Kinderhospiz-Verein will Tabu aufbrechen

Acht stationäre Einrichtungen betreuen die todkranken Patienten.

Düsseldorf. Kinder, die wegen tödlicher Krankheiten sterben müssen - lange Jahre hat die Gesellschaft dieses hochsensible Thema verdrängt und zum Tabu erklärt. Seit einigen Jahren ändert sich dies, auch durch die Arbeit des Deutschen Kinderhospiz-Vereins, der sich gestern im Landtag vorstellte. "Ich kann nur die Politik dazu auffordern, sich diesem Thema zu öffnen", appellierte Margret Hartkopf vom Kinderhospizverein.

Bundesweit sind nach Angaben des Vereins rund 22000 Kinder tödlich erkrankt, 1500 sterben in jedem Jahr. Seit den 1990er Jahren hat sich eine Hospiz-Bewegung auch für die kleinen Patienten gebildet, den Anfang machte die Station in Olpe. Sie gibt es immer noch, sie wurde auch zum Vereinssitz. Sieben weitere Stationen im ganzen Land sind dazu gekommen, in Nordrhein-Westfalen die Einrichtung in Düsseldorf. In weiteren 16 ambulanten Einrichtungen arbeiten rund 500 ehrenamtliche Helfer. Trotz des großen Engagements des Vereins, seiner rund 2000 Mitglieder und der vielen Helfer, ist der Verein immer auf großzügige Spenden angewiesen. "Die Krankenkassen übernehmen bis zu 40 Prozent. Aber das ist von Fall zu Fall verschieden. Der Rest wird aus Spenden bestritten", so Hartkopf.

Eine klar geregelte Finanzierung der Betreuung ist eines der mittelfristigen Ziele des Vereins. Als Vorbild gilt Großbritannien mit seiner Hospizbewegung, die in Oxford ihren Ausgang nahm.

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