Landesfonds für Opfer der Loveparade bald ausgeschöpft

Düsseldorf (dpa) - Der eine Million Euro umfassende Hilfsfonds derLandesregierung von Nordrhein-Westfalen für die Opfer der Loveparadeist zu etwa 80 Prozent ausgeschöpft.

In 19 Fällen sei an dieHinterbliebenen der 21 Loveparade-Toten die Landesunterstützungüberwiesen worden. In den beiden übrigen Fällen - es gehe umausländische Angehörige - stehe dies bevor, sagte der Ombudsmann fürdie Opfer der Loveparade, Wolfgang Riotte.

Die Hinterbliebenen-Familien erhielten 20 000 Euro. Damit sollenpauschal Kosten abgedeckt werden, die von Versicherungen nichtbezahlt werden, berichtete Riotte. Das könnten beispielsweise Kostenfür Überführung, Beerdigung oder Trauerkleidung sein. „Unbürokratischund schnell“ solle der Betrag überwiesen werden.

Der Ombudsmann sagte, aus diesem Topf würden auch Hilfen fürMenschen bezahlt, die bei der Katastrophe körperlich und psychischverletzt wurden. Der Höchstbetrag liege bei 20 000 Euro pro Person.Unter anderem würden davon ein Tagegeld für stationäreKlinikaufenthalte der Loveparade-Opfer finanziert oder Fahrtkostenfür entfernt wohnende Familienmitglieder zu der Klinik.„Es gibt Verletzte, die noch in Behandlung sind“, berichteteRiotte über den Stand drei Monate nach der tödlichen Massenpanik.

Manche traumatisierte Besucher hätten erst viel später gemerkt, dasssie alleine nicht über die schrecklichen Erlebnisse in dem tödlichenGedränge hinwegkommen und professionelle Hilfe benötigen.„Bislang wurde in 50 Fällen gezahlt, in etwa zehn Fällen läuft dieBearbeitung noch“, sagte Riotte. Bei manchen sei nur Tagegeld fürzwei Tage Klinik angefallen, andere hätten die 20 000 Euro-Grenzeschon erreicht. Auch Treffen von Hinterbliebenen und Verletztenwürden aus dem Geld des Fonds bezahlt.

Er gehe davon aus, dass derUmfang des Landesfonds ausreiche und bis zum Jahresende abgewickeltsei, sagte Riotte. Die Anfragen würden zwar weniger, aber immer nochgebe es Anrufe.

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