Duisburg Anwalt eines Angeschuldigten: „Mit Prozess wäre niemandem geholfen“

Duisburg (dpa). Nach der Entscheidung des Landgerichts Duisburg gegen einen Loveparade-Strafprozess hat der Verteidiger eines Angeschuldigten die Nichtzulassung unterstützt.

Die Gedenkstätte für die Loveparadeopfer in Duisburg.

Die Gedenkstätte für die Loveparadeopfer in Duisburg.

Foto: Roland Weihrauch

„Mit einem Prozess wäre niemandem geholfen“, teilte Rechtsanwalt Volker Römermann am Dienstag mit. Er vertritt mit zwei anderen Anwälten einen Angeschuldigten, der für den Loveparade-Veranstalter Lopavent tätig war. Bei der Technoparade in Duisburg im Juli 2010 hatte es 21 Tote und Hunderte Verletzte gegeben.

„Es gibt bereits so viele Opfer, der Fall Loveparade ist für alle Beteiligten und deren Angehörige eine Tragödie“, teilte Römermann weiter mit. „Wir brauchen nicht auch noch Angeschuldigte, die zu Opfern einer aus dem Ruder gelaufenen Staatsanwaltschaft werden.“

Die Staatsanwaltschaft wurde auch vom Landgericht Duisburg scharf kritisiert: Ihr zentrales Beweismittel, ein Gutachten des britischen Panikforschers Keith Still, weise gravierende inhaltliche und methodische Mängel auf. Die Richter ließen die Anklage gegen zehn Beschuldigte unter anderem deshalb nicht zu, weil ihrer Ansicht nach die vorgelegten Beweismittel die Vorwürfe der Anklage nicht beweisen.

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