Ich Bin Ein Star — Holt Mich Hier Raus! Dschungelcamp 2018: "Time of my life" unter Kakerlaken - Sandra muss gehen

Düsseldorf. Wolfgang ist raus. Auch Patrick muss das herrliche TV-Format verlassen. Schade, schade, schade. Wenn Sie jetzt sagen: „Wolfgang? Patrick? Die gibbet doch gar nisch beim Dschungelcamp.“ Dann sage ich: „Rischtisch!

Wir sind ja auch noch gar nicht bei „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ (von Fans liebevoll #ibes genannt), sondern bei „Get The F*ck Out Of My House“ (von Fans liebevoll #gtfoomh genannt), dem Menschen-Vorführ-und-Eliminierungs-Pendant bei Pro Sieben. Hier gibt es zwar keine C-Promis, aber motivierte Kandidaten, für die zumindest die D-Promischaft erreichbar erscheint. Das Show-Prinzip in Kurzform: 100 Menschen ziehen in ein Haus, setzten sich der Pro-Sieben-Schikane aus, bis einer übrig bleibt. Ansonsten gibt es Tattoos, Tränen und Tortur en masse. #gtfoomh, das um 20.15 Uhr beginnt, eignet sich also hervorragend, um den langen Reality-TV-Abend zu starten. Entweder im Sinne des Party-Vorglühens, bei dem man vor dem Gang in die Disco zu Hause schon mal mit billigeren Alkoholika eine „Basis“ legt, oder im Sinne des Abhärtens für Menschen, die sich mit dem RTL-Dschungel wegen beruflicher Verpflichtungen beschäftigen müssen. Für Menschen also wie mich.

Und tatsächlich, das Abhärten wirkt. Nach #gtfoomh ist der Dschungel gar nicht mehr so schlimm. Die RTL-Kandidaten verbreiten plötzlich trotz australischer Hitze eine gewisse Grandezza und das Moderatorenduo Zietlow/Hartwich überzeugt im Pro-Sieben-Vergleich durch Sprachwitz und TV-Präsenz. Einschätzungen, die so nur möglich sind, wenn man sich vorher mit #gtfoomh auf ein Niveau begeben hat, von dem aus es nur bergauf gehen kann. Frei nach Einstein: Alles ist relativ.

Doch genug der theoretischen Vorrede, ab zum Dschungeltagesgeschäft, das vor allem mit Altbekanntem aufwartet:

Sydney Youngblood hat - na was wohl? - Heimweh, verlässt aber dennoch - oh Wunder! - nicht das Camp. Auch, weil ihm Tina York so von One-Hit-Wonder zu One-Hit-Wonder noch mal ins Gewissen redet: „Du verlierst dadurch einen großen Teil Deiner Gage.“ Geht es in dieser Sendung am Ende doch nur um den schnöden Mammon? Kaum vorstellbar.

Daniele Negroni leidet derweil unter Nikotinentzug, was endlich für mehr Zunder im Camp sorgt und den schadenfrohen Zuschauer erfreut (doch, doch, die soll es geben), ebenso natürlich wie den quotenfrohen RTL-Redakteur.

Und dann muss - na wer wohl? - Matthias Mangiapane in die Dschungelprüfung, die diesmal tatsächlich eine Überraschung bereithält. Nicht, weil der Dauerprüfling Unterstützung durch Daniele erhält, sondern, weil die Kombination aus Ekel- und Musikquizshow richtig unterhaltsam ist. Wie der ehemalige DSDS-Kandidat unterm Kakerlaken-Helm mit sichtbarer Begeisterung „I had the time of my life“ trällert, ist schon sehr amüsant. Dieter Bohlen würde die „hammergeile“ Performance sicherlich gefallen. Der Recall wäre Daniele sicher. Am Ende gibt es wegen eines Ohrwurms (oder war es eine Ohrkakerlake?) sogar noch eine Breakdance-Einlage von Daniele und hochverdiente fünf Essens-Sterne.

Der Versuch des Großreinemachens durch Matthias scheitert kläglich. Die Schatzsuche mit Natascha, Ansgar und Riesenstrickliesel verläuft harmonisch und erfolgreich („Lecker! Toast!“). Und der erste von den Zuschauern erzwungene Campauszug (Sandra Steffl) ist irgendwie - egal.

Fazit: Dschungelcamp 2018? Da muss noch mehr gehen! Und wenn Sie es jetzt tatsächlich bis zum Ende dieses Textes geschafft haben und sagen: „Moment, bei ‚Get The F*ck Out Of My House‘ ist doch auch die Nadine ausgeschieden.“ Dann haben Sie Recht und sich verraten.

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