Spanien: Schlangestehen für den Weihnachtsjackpot

Bei der Lotterie „El Gordo“ ist allein der Hauptgewinn 720 Millionen Euro schwer.

Madrid. Weihnachten beginnt in Spanien schon am Mittwoch. Das ist jener Tag, an dem die millionenschweren Preise für Spaniens weltberühmte Weihnachtslotterie gezogen werden. In 2011 wird der „Gordo“, der dicke Hauptpreis, so hoch sein wie noch nie: Insgesamt 720 Millionen Euro werden für den „Dicken“ ausgeschüttet, der normalerweise über mehr als 1000 Glückspilzen niederregnet, welche sich die fette Hauptprämie teilen.

Es ist freilich unwahrscheinlich, dass einer allein den „Gordo“ erhält. Denn jede Losnummer unterteilt sich in 180 Serien und jede Serie noch einmal in zehn „Zehntellose“. Normalsterbliche kaufen sich üblicherweise ein oder mehrere dieser „decimos“, von denen jedes im Lottogeschäft 20 Euro und im Internet ein bisschen mehr kostet.

Nur Unternehmen kaufen zuweilen eine komplette Nummer, müssen dafür 36 000 Euro hinlegen und verteilen die „decimos“ unter Mitarbeitern und Kunden.

Inzwischen kaufen auch immer mehr Ausländer aus aller Welt im Internet Lose für Spaniens Weihnachtsziehung, die sich damit rühmt, die größte und prämienreichste Lotterie der Welt zu sein. Zählt man alle Preisgelder zusammen, winken den Lottofreunden 2,5 Milliarden Euro an Gewinnen.

Der größte Gewinner dieser schon fast 200 Jahre alten Weihnachtslotterie ist der spanische Staat, dem die Lottogesellschaft gehört. Er macht mit den Losen einen Umsatz von 3,6 Milliarden und einen Reingewinn von mehr als einer Milliarde Euro.

Bei so viel Geld spielt auch der Aberglaube eine Rolle: Lange Schlangen bilden sich immer vor jenen Lotterieverkaufsstellen, die im Ruf stehen, das Glück anzuziehen. Zu den berühmtesten zählt die „Bruja de Oro“ (Goldhexe) in dem Pyrenäendorf Sort — der Ortsname heißt übersetzt so viel wie Glück.

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