Schweizer Schüler wegen Mordversuchs vor Gericht

München (dpa). Drei Schüler aus der Schweiz stehen seit Montagwegen versuchten Mordes vor dem Landgericht München I. Aus Spaß amPrügeln sollen die damals 16-Jährigen im vergangenen Sommer inMünchen wahllos fünf Menschen zusammengeschlagen haben.

Ihnen drohenwegen Mordversuchs bis zu zehn Jahre Haft nach Jugendstrafrecht. DieAnklage legt ihnen auch gefährliche Körperverletzung zur Last. DerProzess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die Schüler aus der zehnten Klasse einer Weiterbildungs- und Berufsfachschule in Küsnacht am Zürichsee waren auf Klassenfahrt in München. Den Ermittlungen zufolge hatten die drei Beschuldigten zusammen mit Schulkameraden in einem Park Alkohol getrunken und Marihuana geraucht. Auf dem Heimweg in ihre Unterkunft überfielen sie demnach binnen einer knappen halben Stunde fünf Passanten.

Die Staatsanwaltschaft geht in zwei Fällen von versuchtem Mord aus: Die Jugendlichen traten diese Opfer mit Wucht gegen den Kopf, so dass sie bewusstlos liegenblieben. Es sei darum gegangen, „ein bisschen Spaß zu haben“, hatte einer der Beschuldigten nach Angaben der Ermittler ausgesagt.

Mindestens zwei der Opfer werden als Nebenkläger im Prozess auftreten.38 Zeugen und drei Sachverständige sind benannt. Bisher sind bis AnfangMai sieben Prozesstage angesetzt.

Die Verteidigung bezweifelt die Zuständigkeit des MünchnerLandgerichts. Die Staatsanwaltschaft habe nicht geprüft, ob am Wohnortder Angeklagten verhandelt werden könne, rügten die Verteidiger nachAngaben von Justizsprechern am Montag zum Auftakt der Verhandlung.

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