Schwarz geschlachtet: Haft

Unternehmer beschäftigte jahrelang Scheinselbstständige.

Düsseldorf. Schlachten, Zerlegen, Entbeinen: Die Arbeit ist blutig, aber die vorwiegend rumänischen Leiharbeiter waren willig und vor allem extrem billig. Unternehmer Axel H. organisierte von Dormagen aus sein Heer von osteuropäischen Arbeitern. Das Nachsehen hatten die Stammbelegschaften in deutschen Schlachthöfen.

Nach jahrelangen Ermittlungen war sich die Staatsanwaltschaft sicher: Sein Geflecht aus 50 Firmen diente vor allem zur systematischen Tarnung von Schwarzarbeit in großem Stil. Den Schaden für den Fiskus und die Sozialversicherungen beziffert die Staatsanwaltschaft auf rund 15 Millionen Euro.

Am Donnerstag wurde Axel H., der Kopf des Firmengeflechts, zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Für die sieben geständigen Komplizen des Unternehmers wurden Strafen zwischen einem Jahr und acht Monaten sowie vier Jahren und zehn Monaten verhängt. Für die Hälfte der acht Angeklagten wurden die Strafen zur Bewährung ausgesetzt. Das Gericht hatte Strafmilderung bei Geständnissen angeboten. Diese hatten den vor sechs Wochen gestarteten Prozess erheblich verkürzt. arn

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