Vor der Insel Langeoog Schlepper bereiten Bergung des havarierten Frachters vor

Cuxhaven (dpa/lni) - Die Bergung des Frachters „Glory Amsterdam“ vor der Nordseeinsel Langeoog geht voran: Heute stellten die Bergungsexperten eine erste Verbindung per Schleppleine zwischen dem havarierten Schiff und einem Schlepper her.

Vor der Insel Langeoog: Schlepper bereiten Bergung des havarierten Frachters vor
Foto: dpa

„Die bisherigen Vorbereitungen laufen zügiger als angenommen“, sagte der Leiter des Havariekommandos, Hans-Werner Monsees, am Mittwoch.

Insgesamt sind zwei Schlepper notwendig, um die „Glory Amsterdam“ zu sichern, damit sie nicht weiter in Richtung Land getrieben wird. Erst dann kann Ballastwasser von dem Frachter abgepumpt werden, um das Schiff für die Bergung leichter zu machen. Das Ballastwasser soll das unbeladene Schiff eigentlich stabiler auf See halten. Die Experten hoffen, die auf Grund gelaufene „Glory Amsterdam“ bis zum Wochenende bergen zu können.

Das 225 Meter lange Schiff hatte sich in der Nacht zum Sonntag bei dem schweren Sturm „Herwart“ in der Deutschen Bucht losgerissen und war auf eine Sandbank vor der ostfriesischen Insel Langeoog getrieben worden. Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff liegt etwa zwei Kilometer vor Langeoog auf einer Sandbank. Die Ruderanlage ist ausgefallen.

Umweltschützer sind wegen der 1800 Tonnen Schweröl und 140 Tonnen Marinediesel an Bord beunruhigt. „Die Hülle des Schiffes ist stabil, es sind nirgendwo Löcher oder Risse zu sehen“, sagte der Sprecher des Havariekommandos dazu. „Alles, was wir beobachten können, zeigt keine Veränderung zum Normalzustand.“ Die Tanks seien intakt und die Füllstände hätten sich nicht verändert. An Bord sind 22 Mann Besatzung sowie Mitglieder des Bergungsteams.

Nach Ansicht des niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel (Grüne) ist die Besatzung des Frachters zu schlecht ausgebildet, um eine solche Havarie zu verhindern. „Ich vermute, dass es hier auf jeden Fall menschliches Versagen gab, sonst hätte man ja auch nicht Experten übersetzen müssen“, sagte der Minister. Weltweit müssten Schiffbesatzungen künftig besser ausgebildet sein und Schiffe sicherer gebaut werden.

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