Rüttgers: Kölner Unglück eine kulturelle Katastrophe

Archiv: Das Land gibt 300000 Euro an Soforthilfe. Der zweite Vermisste ist immer noch nicht geborgen worden.

Düsseldorf/Köln. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und gebürtige Kölner Jürgen Rüttgers (CDU) bezeichnet den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln als "kulturelle Katastrophe". Sie aufzuarbeiten und die Archivmaterialien zu restaurieren sei eine gigantische Aufgabe. "Sie wird Jahre, ja wahrscheinlich sogar Jahrzehnte dauern", sagte Rüttgers Dienstag in der Staatskanzlei. Er stellte das Sofortprogramm vor, das vom Landeskabinett zuvor gebilligt wurde. An Barmitteln fließen 300000 Euro, dazu stellen das Land und die Landschaftsverbände Personal. Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) kündigte an, das Land werde das Landesarchivgesetz so ändern, dass eine Sicherung des Archivguts - etwa durch digitalisierte Speicherung - garantiert wird. Landesweit gibt es 1400 Archive - darunter eine Vielzahl privater.

Derweil gibt es eine Woche nach dem Einsturz von dem letzten Vermissten immer noch keine Spur. Die Suche könne noch Tage dauern, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Kölner Verkehrs-Betriebe entsprachen am Dienstag einem Appell des Oberbürgermeisters Fritz Schramma (CDU) und stellten zum Beispiel am Rathaus die Stemmarbeiten beim U-Bahn-Bau ein. Zudem haben sich 50 besorgte Hausbewohner gemeldet, die Risse in ihren Gebäuden festgestellt haben. Der Tüv ist eingeschaltet.

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