Roulette an der Tankstelle

Die Preise für Kraftstoff schwanken derzeit sehr stark. Oft wechseln sie innerhalb weniger Stunden. Das stößt bei Autofahrern auf reichlich Unmut.

Düsseldorf. Wer morgens auf dem Weg zur Arbeit die Benzinpreise sieht, stellt am Nachmittag an gleicher Stelle fest, dass diese etwa um sechs Cent gesunken sind. „Ich beobachte das immer wieder“, sagt Rainer Wandelt (66).

Er glaubt, dass es sich dabei um absichtliche Preisgestaltung handelt. „Obwohl die Mineralölkonzerne das immer abstreiten.“ Gerade an Feiertagen und zu Ferienbeginn falle es ihm auf. „Da machen die natürlich richtig Kohle. Familien, die in die Ferien fahren, sind ja drauf angewiesen“, sagt der Düsseldorfer.

Guido Esser (40) aus Solingen meint, Sprit müsste nicht so viel kosten. „Ich denke, das ist ein Politikum“, sagt er. „Die Schwankungen zeigen ja, dass da Spielraum nach unten ist. Aber man kann nichts machen.“

„Es ist ein Witz, dass sie so hoch sind“, sagt Marina Merz (25). Sie hat für sich eine Lösung gefunden: „Ich wohne im Saarland und tanke in Luxemburg.“ Dort seien die Preise deutlich geringer, Normalbenzin gebe es dort auch mal für unter 1,30 Euro. Für Niederrheiner bieten sich die Niederlande an: Dort ist Diesel günstiger.

Daniela Liggesmeier (34) hat einen Tipp: „Ich schaue jeden Tag im Internet, wo es preiswerter ist. Die Tankstelle muss aber in der Nähe sein.“ Die Düsseldorferin versucht zudem, am Wochenanfang zu tanken, wenn die Preise niedriger sind. Momentan seien sie so hoch, dass man auch mit Kleinigkeiten zufrieden ist. „Gestern habe ich für 1,53 Euro getankt und mich darüber gefreut.“

Nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) kostet ein Liter Super E10 1,574 Euro — nur 0,1 Cent weniger als vor einer Woche. Diesel sei sogar um 0,2 Cent gestiegen, auf 1,447 Euro. Der ADAC befindet: Die Preise sind zu hoch.

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