RKI schließt weitere Ausbreitung nicht aus

Berlin (dpa) - Das Robert Koch-Institut in Berlin schließt nicht aus, dass sich das derzeit in Mexiko grassierende gefährliche Grippevirus auch in andere Länder ausbreitet.

„Die Fälle, die wir in Mexiko und den USA haben, zeigen, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragbar ist“, sagte Institutssprecherin Susanne Glasmacher der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Wir sind im Gespräch mit den Bundesländern, um Empfehlungen für Flughäfen zu geben.“ Es gehe darum zu klären, wie mit möglichen Verdachtsfällen umzugehen sei.

Einen konkreten Plan, wie der Informationsaustausch zwischen Flughäfen und einzelnen Gesundheitsbehörden aussehe, gebe es bereits. Weiteres sollte im Laufe des Sonntags mit den Ländern besprochen werden. „Allerdings sind bestimmte Situationen nicht bis ins Detail planbar“, betonte Glasmacher am Sonntag. Für eine Prognose, wie sich die Schweinegrippe entwickeln werde, sei es noch zu früh. „Es ist zu wenig über die Situation bekannt“, sagte sie und warnte auch davor, Horror-Szenarien herbeizureden.

Fest stehe: „Einen Impfstoff kann es natürlich bei einem neuen Virus nicht geben.“ Die Entwicklung eines spezifischen Impfstoffs gegen ein neues Grippevirus dauert in der Regel Monate. Nach ersten Tests der US-Seuchenkontrollbehörde CDC spricht das mutierte Schweinegrippevirus aber immerhin auf Grippemedikamente der neuen Generation an.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf hatte dem mutierten Schweinegrippevirus vom Subtyp A/H1N1 das Potenzial für eine Pandemie bescheinigt. In Mexiko sind nach Regierungsangaben bislang mehr als 80 Menschen an Grippe gestorben, in 20 dieser Fälle sei der neue Erreger nachgewiesen worden. In den USA wurden rund ein Dutzend Infektionen nachgewiesen, Todesfälle gab es dort bislang nicht.

Gespräch: Leticia Witte, dpa

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