Auch Geld spielte Rolle Rentner aus Mordlust getötet: Tatverdächtiger gesteht

Emmerich (dpa) - Für den qualvollen Tod eines 77-jährigen Rentners in Emmerich am Niederrhein soll ein junger Bekannter mit Mordfantasien verantwortlich sein.

Auch Geld spielte Rolle: Rentner aus Mordlust getötet: Tatverdächtiger gesteht
Foto: dpa

Gegen den 25-Jährigen wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen Mordes und Raubes erlassen. Der junge Mann aus Kleve habe sein vermögendes Opfer aus Mordlust und aus Habgier ermordet, teilte Staatsanwalt Hendrik Timmer mit. Der Mann habe ein Geständnis abgelegt.

Opfer und Täter hatten sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft in einem schwulen Chat-Room kennengelernt. Es gab ein erstes Treffen im September. Bei einem zweiten Treffen am vergangenen Donnerstag habe der mutmaßliche Mörder seine Tötungsfantasien, die er angeblich seit seiner Kindheit habe, und seine Mordlust umgesetzt. „Wir gehen davon aus, dass er auch an Geld kommen wollte“, sagte Timmer. Der arbeitslose Mann habe Geld für Drogen gebraucht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft müssen sich in dem Haus des Rentners dramatische wie grausige Szenen abgespielt haben: Als der 77-jährige zu dem jungen Mann ins Schlafzimmer gegangen sei, müsse der direkt zugeschlagen haben. Das Opfer floh nach Erkenntnissen der Ermittler die Treppe hinunter, schaffte es noch durch die Haustüre, wurde von seinem mutmaßlichen Mörder eingeholt, festgehalten, ins Haus gezogen, geschlagen und mit einem Gürtel gefesselt und die Kellertreppe hinuntergeworfen.

Als sich das Opfer noch regte, habe der 25-jährige ein Messer aus der Küche geholt und auf das Opfer eingestochen. Am Ende habe er mit dem Feuerlöscher auf den Kopf des Mannes eingeschlagen und am Ende vergeblich versucht, ihn anzuzünden.

Der Rentner war am Freitag von seinem Adoptivsohn in seinem Einfamilienhaus tot aufgefunden worden. Der alte Mann lag am Fuß der Kellertreppe.

Der Täter soll dann alle Schränke im Haus nach Geld durchsucht und schließlich 350 Euro im Auto gefunden haben. Wahrscheinlich hatte er mehr erwartet, wie Timmer meinte. Um seine Spuren zu verwischen, habe er alle Wasserhähne im Haus aufgedreht und die Abflüsse zugestopft. Nach vorherigen Angaben der Polizei standen beim Eintreffen der Ermittler alle Etagen zentimeterhoch unter Wasser. „Dann ist er rausgegangen, hat sich ein Taxi gerufen und ist zurück nach Kleve gefahren“, sagte Timmer.

Die Ermittler hatten auf dem Handy des Opfers einen Hinweis auf den Internet-Chat gefunden, über den sich die beiden kennengelernt hatten. „Darüber konnte man den Chat (die Unterhaltung) nachvollziehen, den beide geführt hatten“, sagte Timmer.

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