Remscheid: Dachlawine bringt großes Gerüst zum Einsturz

Im Remscheider Stadtteil Lennep ist am Donnerstagabend ein 30 Meter langes und 15 Meter hohes Gerüst eingestürzt, das an einer Kirche angebracht war. Eine Dachlawine hatte die Beinahe-Katastrophe ausgelöst. Der Schaden ist groß, Menschen wurden nicht verletzt.

Remscheid. Es boten sich Bilder wie nach einem Wirbelsturm. Wie nach einem Hurrican. Man mag sich gar nicht vorstellen, zu was für einem Unglück es unmittelbar an der evangelischen Stadtkirche in Lennep am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr hätte kommen können. Da nämlich sackte ein auf einer Länge von circa 30 Metern und in einer Höhe von rund 15 Metern am Gotteshaus angebrachtes Gerüst komplett in sich zusammen, als habe man ihm die Füße mit einem kräftigen Kick weggetreten.

Als Folge von abrutschenden Schneemassen, die sich, begünstigt durch Regen und Tauwetter, mit einer ungeheuren Wucht urplötzlich auf den Weg vom Kirchendach nach unten gemacht hatten. Innerhalb von Sekunden knickte das im Rahmen der Sanierung des historischen Gebäudes angebrachte Gerüst ein, sorgte nach ersten Erkenntnissen für Schäden an zwei oder drei gegenüberliegenden Häusern der Altstadt und an zwei in unmittelbarer Nähe geparkten Fahrzeugen. Die aber wichtigste Nachricht überhaupt: Personen kamen nicht zu Schaden.

Wie durch ein Wunder passierte zu diesem Zeitpunkt niemand den gerne genommenen Verbindungsweg zwischen Berliner und Kölner Straße. Kaum vorstellbar, dass sich ein Fußgänger angesichts dieser gewaltigen herabstürzenden Gewichte hätte rechtzeitig in Sicherheit bringen können. "Niemand ist verletzt", atmete Hartmut Brill von der Remscheider Polizei auf. Ein kompletter Zug der Berufsfeuerwehr, Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr Lennep und diverse Polizeibeamte sicherten die Unglücksstelle in Windeseile ab. Dirk Viertelhaus, Einsatzleiter der Feuerwehr, verwies auf eine 1,20 Meter dicke Schneeschicht, die sich auf den Weg nach unten gemacht hatten: "Dadurch ist das Gerüst eingeknickt."

Klar, dass auch die andere Längsseite der evangelischen Stadtkirche in Lennep sofort inspiziert und großräumig abgesperrt wurde. Schließlich befürchtete man dort eine ähnliche Entwicklung. Kollegen des Technischen Hilfswerks wurden angefordert, die mit einem Zusatzgerüst unterstützende Maßnahmen ergriffen, um das Gerüst zu sichern. Auf alle Fälle ein Schock zu früher Abendstunde. Ein Nachbar hatte sofort reagiert und um 18.32 Uhr die Hilfskräfte alarmiert. Denen bot sich ein schreckliches Bild. Über die Höhe des Schadens wird erst nach den Aufräumarbeiten etwas zu sagen sein. Fürs Frühjahr ist der Austausch von sechs Kirchenfenstern geplant gewesen. Im November war mit den Verfugungen der Fassade begonnen worden. Über den Winter sollte das Gerüst bis zur Fortsetzung der Arbeiten stehen bleiben.

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