Rätselhaftes Unglück in der Silvesternacht

33-Jähriger starb möglicherweise durch Böller. Landesweit rückte die Polizei 2756 Mal aus.

Vielerorts säumten am Donnerstag abgebrannte Böller die Straßen.

Vielerorts säumten am Donnerstag abgebrannte Böller die Straßen.

Foto: dpa

Düsseldorf. Mit einem tragischen Unfall ist im Rommerskirchener Stadtteil Butzheim die Silvesternacht zu Ende gegangen. Dort entdeckten Anwohner um kurz nach 2 Uhr einen leblosen Mann auf der Straße. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des 33-Jährigen feststellen. Ein Unfall mit Feuerwerk sei nicht auszuschließen, sagte ein Polizeisprecher gestern. Hinweise auf eine Straftat gebe es nicht. Die Polizei Düsseldorf hat die Ermittlungen übernommen.

In Köln ist eine Frau vom zweiten Oberdeck eines Partyschiffs in den Rhein gestürzt. Ein 28 Jahre alter Mann sprang hinterher, um sie zu retten. Die Wasserschutzpolizei fischte beide aus dem Wasser. Die 32 Jahre alte Frau aus Kevelaer am Niederrhein musste reanimiert werden und schwebte auch gestern noch in Lebensgefahr. Der Mann wurde ebenfalls schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. „Zurzeit gehen wir von einem Unfallgeschehen ohne Fremdverschulden aus“, sagte eine Polizeisprecherin. Der Sturz ereignete sich um kurz vor 1 Uhr in der Nacht auf Höhe der Kölner Altstadt.

In Wuppertal und der Düsseldorfer Innenstadt kam es laut Polizei nicht zu schweren Vorfällen. Die Krefelder Polizei verzeichnete 177 Silvester-Einsätze und blieb damit im üblichen Rahmen. Die meisten Probleme verursachte laut Polizei ein 36-Jähriger. Vor einer Diskothek auf der Dießemer Straße griff der alkoholisierter Mann die Polizei an. Er wollte sich gewaltsam Zutritt verschaffen, scheiterte jedoch und biss einem Beamten in den Oberschenkel. Er landete zur Ausnüchterung im Polizeigewahrsam. An Mönchengladbachs Altem Markt brannte ein Fahrzeug völlig aus. Der Schauspieler Erwin Lennartz, bekannt aus dem Film „der Medicus“ sowie den TV-Serien „Tatort“ und „Cobra 11“, hatte nach eigener Aussage den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert.

Insgesamt jedoch zieht die Polizei für ganz Nordrhein-Westfalen eine positive Bilanz: Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste verzeichnete nach eigenen Angaben in der Nacht landesweit 2756 „silvesterbedingte“ Einsätze. Das seien 718 weniger als im Jahr zuvor. Die Polizisten schritten demnach 616 mal wegen Körperverletzung ein und nahmen 319 Sachbeschädigungen sowie 215 Eigentumsdelikte auf.

262 Mal rückten sie zur Unterstützung der Feuerwehr und zur Brandermittlung aus. Hinzu kamen 69 Hausfriedensbrüche, 597 Ruhestörungen und 71 Fälle von häuslicher Gewalt. 227 Personen fanden den Weg nach Hause allein nicht mehr und mussten die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen. „Dabei spielte vor allem Alkohol häufig eine Rolle“, teilte das Landesamt mit. Red

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