Prozess um gefälschte Rauchmelder: Betrüger riskieren Menschenleben

Zwei Kaufleute sollen mit gefälschten Rauchmeldern aus China gehandelt haben. Im Ernstfall hätten die Geräte nicht funktioniert.

Mönchengladbach. Anstatt lebensrettender Rauchmelder sollen zwei deutsche Geschäftsleute in großem Stil unbrauchbare Plagiate verkauft haben. Die 44 und 59 Jahre alten Männer hätten die mehr als 800 000 Fälschungen in China in Auftrag gegeben und mit gefälschten Prüf-Siegeln an große Handelsketten wie Aldi Süd, Plus und Praktiker verkauft, sagte Staatsanwältin Carola Guddat am Donnerstag beim Prozessauftakt gegen die Kaufmänner vor dem Landgericht Mönchengladbach. Die beiden Angeklagten müssen sich wegen Betruges, Urkundenfälschung und Marken-Verstößen verantworten. Im schlimmsten Fall hätte der riesigen Betrug Menschenleben kosten können.

Der angeklagte 59-Jährige aus Osterholz-Scharmbeck (Niedersachsen) hatte laut Anklage auch die Lizenzen für die Original-Geräte der Firma Eyston aus Hongkong besessen und die Originale vertrieben. Mit Hilfe seines Komplizen soll dann die Firma "Global Success" in China die wesentlich günstigeren Fälschungen beschafft haben.

Für 2,25 Euro pro Stück seien dann 370 000 gefälschte Geräte unter dem Namen "Eurotools" an Aldi Süd verkauft worden. Ein Testkäufer im Auftrag von Eyston habe den Schwindel schließlich ans Licht gebracht und große Rückrufaktionen ausgelöst. Allein bei Aldi Süd entstand bei einer Rückrufaktion der Rauchmelder ein Schaden von 300000 Euro.

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