Promis außer Rand und Band

Jeden Sommer fällt die Schickeria in Saint-Tropez ein: Anwohner sind genervt, auch Ex-Diva Brigitte Bardot hat die Nase voll.

Saint-Tropez. Wer verspritzt den meisten Champagner? Wer hat die längste Jacht, und wer trägt den ausgefallensten Bikini? Im südfranzösischen Jet-Set-Ort Saint-Tropez hat mit dem Hochsommer das Schaulaufen der zeigefreudigen Reichen und Schönen begonnen.

Die Liste derjenigen, die sich schon blicken ließen, ist lang: Von Multimilliardär Roman Abramowitsch (43) bis Supermodel Kate Moss (36) kann kaum einer dem Charme des einst beschaulichen Fischerdorfs widerstehen.

Auch Heidi Klum (37) und ihr Mann Seal (47) schlenderten bereits mit ihren Kindern durch die Gassen. Selbst Karl Lagerfeld (offiziell 71) stolzierte schon durchs Städtchen.

Für das meiste Aufsehen aber sorgte wieder mal Paris Hilton. Die Super-Blondine feierte bei ihrem jüngsten Aufenthalt eine Schampus-Orgie nach der anderen. Egal ob im Schlauchboot auf dem azurblauen Mittelmeer, am großen Sandstrand oder abends im Club - überall floss der teure Schaumwein in Strömen.

Auf einer Party ging sie dann aber nach Auffassung vieler Beobachter zu weit. Die US-Amerikanerin soll mit der rechten Hand einen Hitler-Gruß imitiert und mit der linken einen Hitler-Bart angedeutet haben. Ein Sprecher der 29-Jährigen erklärte jedoch, Paris habe, wie immer, mit dem Arm in der Luft getanzt und sich gleichzeitig im Gesicht gekratzt.

Für die Einheimischen liegen Freud und Leid angesichts des Promi-Andrangs dicht beieinander. Wer für einen Bootsliegeplatz in wenigen Tagen Tausende von Euro hinblättern kann, spart in der Regel auch nicht beim Shoppen oder Ausgehen. Restaurants, Boutiquen und Clubs wie "Les Caves du Roy" verbuchen im Sommer stets neue Rekordumsätze.

Dagegen ein Dorn im Auge (wohl eher im Ohr) sind vielen Ortsbewohnern die tausenden Hubschrauberflüge im Jahr. "Da haben Sie ein ständiges Geknatter in der Luft. Das nervt", sagte vor kurzem sogar Bürgermeister Jean-Pierre Tuveri. Er denkt nun über Landeplätze im Meer nach.

Die Frau, die den Ort maßgeblich zu dem machte, was er jetzt ist, kann mit dem Jet-Set-Trubel heute rein gar nichts mehr anfangen: Frankreichs ehemaliges Sex-Symbol Brigitte Bardot (75) hat dem Jetset längst Adieu gesagt, und sich in ihrem bereits 1958 gekauften Haus zurückgezogen.

Von dort sendet sie Hasstiraden auf die Schickeria aus. In einem Gastbeitrag für die französische Ausgabe der Zeitschrift "Gala" warf sie den Stars und Millionären jüngst vor, dem Ort seinen ursprünglichen Charakter zu rauben. Lange ist es her, dass ihr Ex-Mann Gunter Sachs von einem Hubschrauber aus Rosen auf ihre Fischerhütte regnen ließ.

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