Essen Probesprengung vor Anschlag auf Tempel: Prozess fortgesetzt

Essen. Am Essener Landgericht hat der zweite Verhandlungstag gegen einen Komplizen der mutmaßlichen Tempel-Bomber von Essen begonnen. Angeklagt ist ein 18-jähriger Gelsenkirchener, der sich vor dem Rohrbombenanschlag auf ein Gebetshaus der Sikh-Gemeinde im April 2016 an Probesprengungen beteiligt haben soll.

Bei dem Bombenanschlag zerbrochene Fensterscheiben liegen vor dem Gemeindezentrum der Sikh-Gemeinde in Essen in einer Schubkarre.

Bei dem Bombenanschlag zerbrochene Fensterscheiben liegen vor dem Gemeindezentrum der Sikh-Gemeinde in Essen in einer Schubkarre.

Foto: Marius Becker

In erster Instanz hatte das Amtsgericht Gelsenkirchen den 18-Jährigen zu zwei Jahren Jugendhaft verurteilt. Dagegen wehrt er sich nun in der Berufung.

In seinem Fall will das Essener Landgericht voraussichtlich noch am Donnerstag ein Urteil sprechen. Der Prozess findet komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Den drei mutmaßlichen Haupttätern wird in einem Parallelverfahren der Prozess gemacht. Die Anklage wertet ihre Beteiligung am Anschlag als versuchten Mord. Die damals 16 Jahre alten Angeklagten sollen das Attentat aus islamistischen Motiven mit einer selbstgebauten Bombe begangen haben.

Laut Anklageschrift hatten die Jugendlichen die Sikhs als Ungläubige betrachtet. Drei Menschen waren bei dem Anschlag im April verletzt worden, einer von ihnen schwer. (dpa)

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