Polizeiübung gegen Terror in Köln

Mehr als 500 Beamte bei simuliertem Anschlag im Einsatz.

Köln. Um 10.26 Uhr geht der erste fiktive Notruf in der Leitstelle der Kölner Polizei ein: Mehrere bewaffnete Täter schießen in einer Einkaufspassage um sich, es gebe Tote und Verletzte, heißt es. Das ist der Startschuss für die bislang größte Anti-Terror-Übung der Kölner Polizei. Der Anrufer ist ein Beamter, der die Rolle eines im Einkaufszentrum gefangenen Opfers übernimmt.

Es ist ein Polizeiaufgebot, wie man es selten in deutschen Innenstädten sieht: Rund 30 Streifenwagen sichern am Sonntagmorgen den Neumarkt in der Kölner Innenstadt. Mehr als 500 Beamte sind bei der Übung im Einsatz. Erfahrene Polizisten übernehmen die Rolle der Täter, andere spielen die verletzten Opfer. Rund 200 Polizisten fungieren als Statisten. Ziel der Übung sei es, einen Terroranschlag unter möglichst realistischen Bedingungen zu simulieren, erläutert Sprecherin Annemarie Schott vom Kölner Polizeipräsidium: „Die Waffen sind mit Übungswaffen ausgetauscht worden, alles andere ist real.“

Anlass für die Übung sei laut Polizei vor allem der Amoklauf in einem Münchner Einkaufszentrum im Juli 2016, bei dem neun Menschen getötet wurden. Natürlich diene die Übung aber auch als Vorbereitung auf mögliche Terroranschläge wie den in Berlin. „Trainiert werden soll vor allem das Zusammenspiel unterschiedlicher Einsatzkräfte und auch das taktische Vorgehen in einer solchen Situation“, beschreibt die Sprecherin das Ziel. Verkehrssperrungen wurden bereits gestern am frühen Morgen errichtet. Für die meisten Beamten war es das erste Mal, dass sie unter solch realen Bedingungen den Einsatz bei einem Amoklauf oder Terroranschlag trainierten. lnw

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