Start in die Pfingstferien Polizei erwischt zahlreiche Urlaubs-Schulschwänzer vor dem Abflug

München. Zu Beginn der Pfingstferien hat die Polizei an Flughäfen in Bayern rund 20 Familien erwischt, die ihre Kinder die Schule schwänzen ließen. Alleine in Nürnberg entlarvten Beamte in elf Fällen Eltern, die mit dem Nachwuchs lieber in den Urlaub flogen, statt die Kinder in den Unterricht zu schicken.

 Ab in den Urlaub - wer seine Kinder die Schule schwänzen lässt, könnte auch am Flughafen von der Polizei kontrolliert werden.

Ab in den Urlaub - wer seine Kinder die Schule schwänzen lässt, könnte auch am Flughafen von der Polizei kontrolliert werden.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Am schwäbischen Allgäu Airport nahe Memmingen zählten Polizisten zehn Fälle, bei denen Kinder unentschuldigt der Schule fernblieben.

Gegen die Eltern ist bei den zuständigen Landratsämtern Anzeige erstattet worden. Diese entscheiden nun, ob ein Bußgeld gegen die Eltern verhängt wird, wie ein Sprecher des für den Allgäu Airport zuständigen Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Montag sagte. Wie hoch dieses dann ausfällt, entscheidet die Behörde selbst.

Am größten Flughafen des Freistaats in München erwischte die Polizei in den vergangenen Tagen keine Unterrichtsünder. Wie an den beiden anderen Airports habe die Bundespolizei bei der Passkontrolle und die Landespolizei bei allgemeinen Kontrollen darauf geachtet, ob zu normalen Schulzeiten Eltern mit schulpflichtigen Kindern unterwegs waren, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Flughafen München.

Eine Straftat ist das unerlaubte Fernbleiben vom Unterricht in Bayern nicht, aber eine Ordnungswidrigkeit. Bei Verdachtsfällen an allen Flughäfen ließen sich die Beamten Genehmigungen der Schulen zeigen. Konnten Eltern ein solches Dokument nicht vorzeigen, erkundigte sich die Polizei bei der Schule. Ob in Einzelfällen Kinder vom Flughafen zurück in die Schule mussten, blieb zunächst unklar.

Gerade vor Beginn der Ferien kommt es immer wieder vor, dass Eltern ihre Kinder die Schule schwänzen lassen. Gründe sind etwa günstigere Flüge oder weniger volle Straßen. Bayerns Kultusminister Bernd Sibler bezeichnete die Schulpflicht am Montag als hohes Gut.

„Deswegen appelliere ich an alle Eltern, sich bei der Frage nach dem persönlichen Urlaubsbeginn ihrer Vorbildrolle bewusst zu sein“, sagte der CSU-Politiker. In einigen der 16 deutschen Bundesländer gibt es Pfingstferien, die längsten in Bayern und Baden-Württemberg. dpa

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