NPD-Politiker diskriminiert Nationalspieler Özil

Pressesprecher Klaus Beier ist bereits wegen der Aufforderung zur Ausgrenzung von Menschen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Hamburg. Der NPD-Politiker Klaus Beier hat den Nationalspieler Mesut Özil vor laufenden Kameras als Ausweis-Deutschen bezeichnet und gesagt: "Wenn er deutscher Abstammung wäre, könnte er spielen."

Der NPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Brandenburg ist am Dienstagabend in der Fernsehsendung "Klipp und Klar" aufgetreten und hat auf die Frage des Moderators: "Ob er sich freue, wenn Mesut Özil ein Tor für die deutsche Nationalmannschaft schieße?", geantwortet: ""Gut, es ist ein Plaste-Deutscher, sprich ein Ausweis-Deutscher."

Weiterhin sagte er, dass Mesut Özil, wenn die NPD regieren würde, nur spielen dürfe, wenn einer seiner Elternteile deutsch wäre. Hinzu fügte er, dass er gerne wieder das Staatsbürgerrecht von 1913 hätte. Dies besagt, dass deutsch nur derjenige ist, der von deutschen Eltern abstammt. Klaus Beier ist auch Bundespressesprecher und Bundesvorstandsmitglied der NPD.

Wie Spiegel-Online berichtet, wurde Beier erst im April zu einer siebenmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt, weil er und andere NPD-Spitzenfunktionäre den dunkelhäutigen Patrick Owomoyela auf Flyern zur Weltmeisterschaft 2006 rassistisch diskriminiert hatten. Auf den Flyern sei dazu aufgefordert worden, Menschen auszugrenzen.

Der 20-jährige Mesut Özil ist in Deutschland aufgewachsen und hat 2007 seinen türkischen Pass abgegeben. Er spielt als Profi bei Werder Bremen.

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