Neue Streifenwagen: Autobahnpolizei mit Tempo 250

Leuchtanzeigen zweisprachig in Deutsch und Englisch.

Düsseldorf. Fast 700 Kilometer Autobahn hat der Regierungsbezirk Düsseldorf von Kleve bis Solingen und Mönchengladbach bis Wuppertal. Wenn es irgendwo kracht oder Hindernisse auf der Fahrbahn für Gefahr sorgen, muss die Autobahnpolizei so schnell wie möglich vor Ort sein.

"Wir fahren so schnell, wie es die Strecke hergibt", sagt Wolfgang Tillmann, Leiter der Autobahnwache Mülheim. "Das ist lebensgefährlich." Deshalb wird jetzt die Streifenwagenflotte im Bezirk ausgetauscht, schneller und sicherer gemacht. Die ersten 15 Fahrzeuge sind schon da.

Die Ausstattung der neuen Autos wurde in einer landesweiten Arbeitsgruppe unter Leitung der Düsseldorfer Autobahnpolizei ersonnen. Der VW Passat mit 170-PS-Dieselmotor hat nicht nur mehr unter der Haube als seine Vorgänger mit 150 PS, schafft fast Tempo 250. Das Serienmodell wurde vor allem mit allerlei Lichttechnik verfeinert.

Denn was einem Autobahnpolizisten im Einsatz zu schaffen macht, seien meist nicht wilde Verfolgungsjagden und bewaffnete Verbrecher, sagt Polizeikommissar Stiwa Müller. Es sind vielmehr jene Autofahrer, die nicht mitbekommen, dass ein Polizeiauto von hinten heran rast und vorbei will.

Die neuen Autos haben ein zusätzliches LED-Schild auf dem Dach, das sie per Knopfdruck aus dem Fahrzeuginneren ausklappen können. "Stau - Traffic Jam", "Unfall - Accident", "Öl - Oil" oder auch "Arzt gesucht - Doctor wanted" spulen die leuchtend roten Buchstaben dann abwechselnd in Deutsch und Englisch ab.

Dazu gibt es neben dem gewöhnlichen Blaulicht noch einen "Frontblitz": ein besonders helles LED-Blinklicht, das die ganz stoischen Fahrer wecken soll.

Polizeikommissar Stiwa Müller fährt schon einen der neuen Wagen und hat festgestellt: Auf der Autobahn bilden die Autos jetzt viel schneller eine Gasse, um die Einsatzfahrzeuge durchzulassen.

Zur Not gibt es ja auch noch das Martinshorn - allerdings nicht mehr auf dem Dach, sondern unter der Fronthaube. "So kann man endlich seine Kollegen im Auto noch verstehen", sagt Müller. Front- und Heckkamera gehören jetzt auch zur Standardausrüstung der neuen Flotte.

In drei bis vier Jahren sollen alle 74 Streifenwagen der Autobahnpolizei im Bezirk ausgetauscht sein. Allein dieses Jahr hat das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) für NRW 77 Autos für rund 2,7 Millionen Euro angeschafft.

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