Nach Hundeattacke weisen Behörden Kritik zurück

Wittenberg. Nach dem Tod eines Dreijährigen in Sachsen-Anhalt durch Hundebisse haben die Behörden Kritik an ihrerAufsichtspflicht zurückgewiesen. Sowohl die Familienhilfe für diejunge Mutter als auch der Tierschutz seien nach Hinweisen aus derBevölkerung aktiv geworden, sagte der Sprecher des LandkreisesWittenberg, Ronald Gauert, am Dienstag.

In beiden Fällen sei nachPrüfungen nichts zu bestanden gewesen. "Das, was in unserenMöglichkeiten drin war, haben wir geleistet."Für die 21 Jahre alte allein erziehende Mutter und ihren etwasechs Monate alten Säugling werden nun die Sozialleistungen geprüft.

"Mit den veränderten Lebensumständen der jungen Familie müssen wirgucken, welche Hilfeformen jetzt nötig sind und welche Zieleformuliert werden müssen", sagte Jugendamtsleiter Jörg Hartmann ineinem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Eine Familienhelferin habe die 21-Jährige in einer Wohnung inWittenberg "bei der Erziehung ihrer Kinder und bei finanziellenFragen" unterstützt, sagte Hartmann. Aus den Protokollen derHausbesuche sei ersichtlich, dass eine "Förderungsbedürftigkeit fürdas dreijährige Kind" bestanden habe, sagte der Jugendamtsleiter.

DerJunge, der bei seiner Urgroßmutter in dem Nachbardorf Zörnigall voneinem Rottweiler totgebissen wurde, war offenbar sprachlich undkörperlich zurückgeblieben. Dass der offenkundig gefährliche Hund zurFamilie gehörte, sei dem Jugendamt nicht bekanntgewesen.

Probleme mit dem Rottweiler, der bei der Beißattacke am Samstagvon Polizisten erschossen wurde, wurden nach einem anonymen Hinweisim März bekannt. Die Urgroßmutter habe daraufhin alle Auflagen derBehörden erfüllt und schriftlich bestätigt, dass ihr das etwa sechsJahre alte Tier gehöre, sagte Gauert.

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