Nach dem tragischen Unfall: "Gorch Fock" wieder auf Ausbildungsfahrt ins Nordmeer

Kiel (dpa) - Das Marine-Schulschiff "Gorch Fock" hat am Montag seinen Heimathafen Kiel zur nächsten Ausbildungsreise verlassen, der ersten dem Tod einer jungen Kadettin. Bei diesigem Wetter nahm der Dreimaster am Vormittag unter dem Kommando von Kapitän Norbert Schatz Kurs auf das Nordmeer.

Während des zweieinhalbmonatigen Törns wird die "Gorch Fock" auch den Polarkreis überqueren. Zielhäfen sind Bergen (Norwegen), Reykjavik (Island), Belfast (Nordirland) und Dartmouth (England).

An Bord sind 203 Marinesoldaten, darunter vier Frauen und erstmals elf Reserveoffiziersanwärter der Marine. Am 15. Mai soll das Segelschulschiff wieder in Kiel festmachen. Bis dahin wird die Bark etwa 5100 Seemeilen zurücklegen.

Zu dieser Jahreszeit muss die Crew der "Gorch Fock" mit heftigen Stürmen im Nordmeer rechnen. "Auf diesem Highway der Stürme können alle Besatzungsmitglieder ihre Seefestigkeit testen", sagte der Erste Offizier, Fregattenkapitän Lars Lürsen.

Das gilt auch für "Palma Schluck", das Maskottchen der Rudergänger: Der Plüschbär im Matrosenanzug soll erst nach der Rückkehr in Kiel wieder vom Ruderkompass abgenommen werden.

Die vergangene Ausbildungsfahrt der "Gorch Fock" war von dem Tod einer jungen Kadettin überschattet worden. Die Frau ging am 4. September 2008 nördlich von Norderney über Bord und ertrank. Die Kieler Staatsanwaltschaft kam zu dem Ergebnis, dass es sich dabei um ein tragisches Unglück handelte.

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