Nach dem Selbstmord: Trauerfeier für Adolf Merckle

Hunderte Freunde und Mitarbeiter verabschieden sich in Blaubeuren von dem Unternehmer.

Blaubeuren. In einem Trauergottesdienst haben sich amMontag Hunderte Freunde, Mitarbeiter und Verwandte vom totenschwäbischen Milliardär Adolf Merckle verabschiedet. In derevangelischen Stadtkirche seines Heimatortes Blaubeuren bei Ulm nahmenBundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sowie diebaden-württembergische Sozialministerin Monika Stolz (CDU) an derTrauerfeier teil.

An den Eingängen der Kirche und der Stadthalle, woder Gottesdienst übertragen wurde, lagen Kondolenzbücher aus. Der 74-Jährige hatte vor einer Woche Selbstmord begangen, weil er es nichtverkraftet hatte, nach fehlgeschlagenen Börsenspekulationen dieKontrolle über seine Gruppe zu verlieren.

Die wirtschaftliche Notlage seiner Unternehmen und „die Ohnmacht, nichtmehr handeln zu können“, hätten den 74-Jährigen gebrochen, teilte dieFamilie am vergangenen Dienstag mit. Der Unternehmer hatte vor seinemSelbstmord die Einigung mit den Banken noch selbst unterschrieben.

Damit besiegelte er die Zerschlagung seiner finanziell schwerangeschlagenen Gruppe. Am Mittwoch gewährten die rund 30Gläubigerbanken den rettenden Überbrückungskredit. Der Pharmaherstellerratiopharm muss aber verkauft werden.

Merckle galt mit einem geschätzten Vermögen von 6,9 Milliarden Euro alsfünftreichster Mann Deutschlands. Im weit verzweigten Merckle-Imperiumsind mehr als 100 000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz liegtbei 30 Milliarden Euro.

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