Münchner U-Bahn-Schubser vor Gericht: Ich wollte nicht töten

München. Mit einem Geständnis hat am Mittwoch der Prozess gegen den sogenannten U-Bahn-Schubser von München begonnen. Der 70 Jahre alte Rentner ist wegen Mordversuchs an einer Schülerin vor dem Schwurgericht angeklagt.

Er hat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft am 2. Juni 2008 aus Ärger über eine Gruppe lärmender Jugendlicher ein Mädchen vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen. Die damals 13-Jährige stürzte zwischen zwei Waggons, wurde durch den Aufprall wieder auf den Bahnsteig geschleudert und kam glücklicherweise mit Prellungen und Abschürfungen davon.

Vor Gericht sagte der Rentner, er habe seit langem Probleme mit größeren Menschenmengen. Wegen der Gruppe von Jugendlichen habe er die Rolltreppe im U-Bahnhof nicht benutzen können. Am Bahnsteig kam es seiner Aussage nach dann zu einer "Reflexbewegung", bei der er die Schülerin schubste. Er habe das Mädchen "nicht verletzen und nicht töten" wollen, beteuerte der 70-Jährige.

Gegen den Angeklagten wird voraussichtlich an vier Tagen verhandelt. Neben dem Opfer sind 17 Zeugen geladen, darunter die Ehefrau des Rentners. Die Verteidigung geht von gefährlicher Körperverletzung aus. Darauf stehen höchstens 10 Jahre Gefängnis. Bei versuchtem Mord liegt die Strafe zwischen 3 und 15 Jahren.

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