Moskau: Lenin muss zur Konservierung

Moskau. 85 Jahre nach seinem Tod wird der im Moskauer Mausoleum am Roten Platz aufgebahrte russische Revolutionsführer Lenin wieder einmal einer mehrwöchigen Konservierung unterzogen.

Der einbalsamierte Leichnam werde in einem Speziallabor auch von Biochemikern auf geschädigte Stellen untersucht, sagte Pressesprecher Sergej Dewjatow am Montag nach Angaben der Agentur RIA Nowosti. Das Mausoleum sei deshalb bis 16. April geschlossen und werde dann wieder geöffnet.

Zum 85. Todestag Lenins am 21. Januar hatten sich in einer Umfrage zwei Drittel der befragten Russen für eine Beerdigung Lenins ausgesprochen. Die noch immer starken Kommunisten sind allerdings dagegen. Nur 15 Prozent der Befragten plädierten dafür, das "Symbol des Kommunismus" in dem Mausoleum weiter zur Besichtigung freizugeben.

Lenin, der bei den regelmäßigen Konservierungsarbeiten auch neue Kleidung erhält, ist noch immer eine beliebte Touristenattraktion in Moskau. Für eine Beisetzung des Leichnams setzt sich vor allem die russisch-orthodoxe Kirche ein, um damit auch dem überlieferten Wunsch Lenins zu entsprechen. Finanziert wird die kostspielige Balsamierung seit Jahren nicht mehr aus dem Staatshaushalt, sondern über eine wissenschaftliche Stiftung. dpa

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