Moses-Musical im Großformat

Dieter Falk bringt „Die zehn Gebote“ auf die Bühne. 2500 Sänger erzählen eine große Geschichte.

Düsseldorf. Dieter Falk war sieben Jahre alt, als er zum ersten Mal "Die zehn Gebote" mit Charlton Heston sah: "Das ist einfach eine tolle Story. Vor allem die Szene, als das Meer geteilt wird, hat mich fasziniert." Mehr als 40 Jahre später hat der Musikproduzent das Thema wieder aufgegriffen. Am Sonntag inszeniert Falk "Die zehn Gebote" als monumentales Werk in der Dortmunder Westfalenhalle zusammen mit 2500 Sängern. Die Premiere des Musicals findet im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt "Ruhr 2010" statt.

Das Besondere an dem Werk: Die Musiker haben sich am vergangenen Samstag bei der Generalprobe in Bochum zum ersten Mal gesehen. "Insgesamt 93 Gospelchöre machen mit. Bislang haben sie einzeln mit ihren Chorleitern geprobt", erzählt Falk.

Außerdem gehören noch ein 60-köpfiges Orchester, ein "kleiner" Chor mit 120 Sängern sowie zwölf Solisten zu dem Ensemble. Wenn die alle auf der Bühne stehen, passen immer noch 9500 Zuschauer in die Westfalenhalle: "Aber die Karten sind zum Glück schon lange weg." Sogar für die Generalprobe, die am Samstag stattfindet, gibt es kaum noch freie Plätze.

Seit eineinhalb Jahren hat Falk zusammen mit seinem Freund Michael Kunze an dem Musical gearbeitet. Die Westfälische Landeskirche hatte den Musikproduzenten und Gospel-Fan damals angesprochen, weil sie zur Kulturhauptstadt etwas Besonderes beitragen wollte. Sofort fielen dem 50-Jährigen "Die zehn Gebote" wieder ein: "Die Geschichte ist hier in Deutschland nie auf die Bühne gebracht worden."

In dem Musical wird nicht der Film nacherzählt. Stattdessen steht die Liebesgeschichte von Mose und Ziporah im Mittelpunkt der Handlung. Der böse Hohe Priester Naroch macht den Liebenden das Leben schwer. Die weibliche Hauptrolle spielt Monrose-Sängerin Bahar Kizil, die Falk kennen gelernt hat, als er zwei Jahre in der Popstars-Jury saß: "Bahar ist Türkin, das finde ich in der Rolle sehr spannend."

Vorerst bleibt es bei der einen Aufführung, obwohl man gern einige Tage länger gespielt hätte. Aber die 2500 Sänger sind durchweg Amateure und haben teilweise für die Proben schon ihren Urlaub geopfert. Es soll allerdings mindestens vier weitere Termine zu besonderen Anlässen geben. Außerdem hat Dieter Falk schon etliche Anfragen von Interessenten, die das Musical mit kleineren Ensembles spielen wollen.

Auch ein deutsches Musical-Haus will "Die zehn Gebote" als große Produktion herausbringen. Falk: "Der Vertrag ist praktisch unterschriftsreif."

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