Mit den Freunden wird auf das Christkind angestoßen

Düsseldorf. Wenn am Tannenbaum die Lichter ausgehen, geht für Christine Lüer der Heiligabend erst richtig los. Seit einigen Jahren tauscht die 26-Jährige die heimische Besinnlichkeit gegen den Trubel der Düsseldorfer Altstadt ein.

Zwar wird auch bei den Lüers erst einmal im Familienkreis geschlemmt, aber: "Nach dem Essen bei meiner Schwester gehe ich nach Hause, ziehe mich um und dann geht es in die Altstadt."

Dort ist die Landschaftsarchitektin garantiert nicht alleine. Ihre Freunde kommen aus allen Teilen der Stadt zusammen, um an der längsten Theke der Welt Weihnachten zu begießen.

"An Heiligabend ist in den Kneipen eigentlich immer sehr viel los. Ich habe den Eindruck, dass das in den letzten Jahren auch immer mehr wird", sagt Lüer. Viele ältere, alleinstehende Menschen flüchten sich vor der Einsamkeit zu Hause in die Altstadt-Gesellschaft. Aber auch der Anteil an jungen Kneipengängern ist bemerkenswert. "Vielleicht liegt es daran, dass viele von der Familie genervt sind oder diese an Stellenwert verloren hat."

Lüer selbst ist die Familie schon wichtig. Doch seit ihre Mutter vor sechs Jahren einem Krebsleiden erlag, ist Weihnachten nicht mehr dasselbe. "Meine Mutter war immer der Mittelpunkt der Familie. Sie hat alles zusammengehalten."

Am Heiligen Abend wird sie mit ihren besten Freundinnen am Tresen Geschenke austauschen und auf das Christkind anstoßen. Und irgendwie hat es schon etwas von einer traditionellen Familienfeier, denn Christine Lüer sagt: "Meine Freunde, die sind meine Familie."

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