Mietautoschlüssel mit Leiche unter Gletschereis - Firma fordert Geld

Wellington. Das empört sogar den Regierungschef: Eine neuseeländische Mietwagenfirma verlangt von der Familie eines Toten 1000 Euro für einen verlorenen Autoschlüssel. Der junge Mann wurde zusammen mit seinem Bruder unter tonnenschwerem Gletschereis verschüttet - in seiner Hosentasche hatte er den elektronischen Schlüssel des Mietautos.

Schließlich müsse das Auto abgeschleppt und der Schlüssel ersetzt werden, argumentiert der Vermieter. Neuseelands Premierminister John Keys kritisierte die Firma, und in der australischen Heimat des jungen Mannes wurden die Neuseeländer als hartherzig beschimpft. Ein Unbekannter beglich am Mittwoch die Rechnung, um der Familie zu helfen und die Debatte zu beenden.

Akshay (22) und Ashish (24) Miranda waren in der vergangenen Woche über eine Absperrung geklettert, um näher an den Fox-Gletscher auf der Südinsel Neuseelands zu kommen. Plötzlich löste sich von der Gletscherzunge ein riesiger Eisbrocken und erschlug die Brüder. Die Leiche von Akshay - mit den Autoschlüssel in der Hosentasche - konnte unter den tonnenschweren Eisschichten bislang nicht geborgen werden.

Auf der Webseite der Zeitung "New Zealand Herald" äußerten manche Leser auch Verständnis für die Mietwagenfirma. Die Brüder seien an der Tragödie selbst schuld gewesen, weil sie über die Absperrung geklettert waren, hieß es.

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