Mann ohne Gedächtnis: „Hinweise auf Identität verdichten sich“

Ein Mann ohne Gedächtnis stellt die Behörden in Dortmund vor ein Rätsel: Wer ist der Unbekannte? Bundesweite Ermittlungen bleiben zunächst erfolglos. Doch nach einem Aufruf der Polizei gehen zahlreiche Hinweise ein.

Dortmund. Ein Mann ohne Gedächtnis stellt die Dortmunder Behörden vor ein Rätsel. Sie hoffen nun auf eine rasche Aufklärung. „Die Hinweise verdichten sich auf eine mögliche Identität des Mannes“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagabend. Nach dem öffentlichen Aufruf der Beamten seien bereits zahlreiche Hinweise eingegangen. Es gebe sogar eine Adresse, wo der Mann gewohnt haben könnte. Weitere Details nannte die Polizei zunächst nicht. „Wir wollen sicher sein und ihn dann zunächst selbst informieren“, sagte der Sprecher.

Im April hatte die Polizei den Mann in einem abgestellten Güterwaggon am Dortmunder Hauptbahnhof entdeckt. Er wusste den Angaben zufolge nicht mehr, wer er ist und wie er dorthin gekommen war. Außer ein paar Geschichtsbüchern und Asthma-Spray hatte er nichts bei sich.

Nach erfolglosen bundesweiten Ermittlungen wandte sich die Polizei am Donnerstag an die Öffentlichkeit, um Bekannte oder Angehörige des Mannes zu finden. Herr W. - so sein vorläufiger Name - ist etwa 1,90 Meter groß und trägt einen weißen Vollbart. Er kennt weder seinen Namen noch seinen Wohnort oder seine Familie. Nach Angaben der Polizei ist er gebildet, freundlich und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte.

Wie die Polizei mitteilte, wurde bei Herrn W. eine dissoziative Amnesie diagnostiziert - ein Gedächtnisverlust, der oft durch ein Trauma ausgelöst wird. Die Stadt Dortmund hat dem Unbekannten eine kleine Wohnung zur Verfügung gestellt und unterstützt ihn mit Sozialhilfe. dpa

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