Mammuts kehren ins Neandertal zurück

Mettmanner Sonder-Ausstellung über die zotteligen Riesen aus der Eiszeit.

Mettmann. Gleich am Eingang zur Sonderschau im Neanderthal Museum wird mit einem Irrglauben aufgeräumt: Mammuts waren nicht die Vorfahren der heutigen Elefanten. Ähnlich wie in der Menschheitsgeschichte spaltete sich vor über sechs Millionen Jahren in den tropischen Wäldern Afrikas ein Zweig der Rüsseltiere auf.

Und schon befinden sich die Museumsbesucher auf einer Zeitreise in die Eiszeit, als die zotteligen Giganten die Steppen zwischen Europa und Asien bevölkerten. Ihr Merkmal: ein hoch gewölbter Kopf und die spiralförmig gekrümmten Stoßzähne. Mit der Erderwärmung vor 10 000 Jahren und dem Verschwinden der Steppen schrumpfte der Lebensraum der Rüsseltiere, die täglich 200 Kilo Nahrung aufnehmen mussten.

Heute tauchen aus dem Dauerfrostboden Sibiriens immer wieder ganze Mammutkörper auf. Dima und Lyuba, zwei der besterhaltenen Mammut-Mumien, sind in der Mettmanner Ausstellung ebenso zu sehen wie ganze Mammutskelette und eine lebensgroß rekonstruierte Mammutkuh samt Babys.

Selbst in unseren Breiten streiften in der Eiszeit Mammuts umher und dienten dem Neandertaler als willkommene Nahrungsquelle. Wobei das ganze Tier verwertet wurde.

Auch das kleinste Mammut der Welt ist im Original zu bewundern. Es handelt sich mit seinen 35000 Jahren um eines der ältesten Kunstwerke der Welt: Die geschnitzte Elfenbein-Miniatur stammt aus der Vogelherdhöhle in Baden-Württemberg.

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