Kriminalitätsstatistik: Gefährliches Düsseldorf

Die Landeshauptstadt hat die zweithöchste Verbrechensrate Deutschlands. Die Düsseldorfer Polizei konnte jedoch auch mehr Straftaten aufklären.

Düsseldorf/Krefeld/Wuppertal. Die Düsseldorfer leben gefährlich: Mit 14 989 Straftaten pro 100 000 Einwohnern steht die Landeshauptstadt hinter Frankfurt am Main auf Platz zwei der Verbrechensstatistik 2006 in den zehn größten Städten. Im Vorjahr war Düsseldorf noch auf Rang fünf. Die Polizei begründet den Sprung mit einem großen Anlagebetrugsverfahren aus den Jahren 1999 bis 2003. Allein daraus ergaben sich 6468 der 87 216 Straftaten. Die Düsseldorfer konnten jedoch auch mehr Straftaten aufklären, die Quote stieg um 2,89 Prozentpunkte auf rund 49 Prozent. Entgegen dem Trend ging der Anteil der Straftäter unter 21 Jahre um zwei Prozent zurück.

"Importierte Kriminalität" in Frankfurt und Düsseldorf

Frankfurt bleibt mit 16 378 Straftaten pro 100 000 Einwohner zwar die Kriminalitätshochburg, doch der Abstand zu den anderen Großstädten verringerte sich. In die Statistik floßen wie bei Düsseldorf auch Delikte ein, die auf dem Flughafen verübt werden. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, nennt das "importierte Kriminalität". In Berlin, der mit über drei Millionen Einwohnern größten Stadt Deutschlands, sank die Anzahl der registrierten Straftaten auf 496 797. Die zweitgrößte Stadt Hamburg ist mit 236 547 Straftaten so sicher wie schon seit 23 Jahren nicht mehr. Es gab vor allem weniger Diebstähle, Scheckkartenbetrug und Drogendelikte. Auch in Bremen, Dortmund und Essen wurden weniger Verbrechen bei der Polizei gemeldet. Dagegen stieg die Kriminalität in Köln auf 13 595 auf 13 991 Straftaten. Fast verdreifacht von 20 auf 57 Fälle hat sich die Zahl der Morde und Totschläge. Auch die Stuttgarter lebten 2006 etwas weniger sicher als im Vorjahr. Dennoch erzielten die Stuttgarter Polizisten mit 62,7 Prozent die Top-Aufklärungsquote.

In München wurden zwar mit 111 622 Straftaten 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr registriert, dennoch ist die drittgrößte Stadt mit einer Kriminalitätsrate von 8861 Taten pro 100 000 Einwohnern die sicherste der zehn größten Städte.

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