Sebastián Piñera: Ein Milliardär regiert Chile

Der 60-Jährige erobert in der Stichwahl das Amt des Präsidenten.

Sebastián Piñera ist zum neuen Staatspräsidenten Chiles gewählt worden. Der Milliardär setzte sich in der Stichwahl gegen den Christdemokraten Eduardo Frei durch. 20 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur des Augusto Pinochet hat damit wieder ein Vertreter der politischen Rechten in dem südamerikanischen Land die Mehrheit errungen. Im Wahlkampf hatte Piñera einerseits versucht, sich gegen die alte Rechte abzugrenzen, andererseits wollte er deren Wähler nicht vergraulen. So sprach er sich zwar für die Homo-Ehe aus, schloss aber auch eine Mitarbeit von früheren Anhängern der Militärdiktatur in seiner Regierung nicht aus.

Wegen seines Reichtums sehen Kritiker in dem 60-Jährigen einen zweiten Silvio Berlusconi. Wie der italienische Regierungschef besitzt Piñera einen Fernsehsender und einen Fußballclub, außerdem ist er Hauptaktionär der Fluggesellschaft LAN. Das US-Magazin "Forbes" schätzt sein Vermögen auf 1,2 Milliarden Dollar (rund 800 Millionen Euro). Gegner werfen ihm vor, sein Geld auf rücksichtslose Weise zu verdienen, was ihm auch den Beinamen "Piranha" eintrug. Die Opposition betrachtet die Geschäfte des künftigen Präsidenten mit Sorge.

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