Rick Wagoner: Manager auf Abruf

Wann tritt der Chef des US-Autobauers General Motors zurück?

Rick Wagoner, Chef des US-Autobauers General Motors, wird angesichts milliardenschwerer Rekordverluste des Konzerns eine Frage nicht mehr los: "Wie lange stehen Sie noch an der GM-Spitze?", wollen Journalisten bei fast jedem Auftritt des 56-Jährigen wissen. In so schweren Zeiten sei ein Wechsel "nicht sehr schlau", antwortet er meist und schiebt sein leicht verkniffenes Lächeln nach. "GM lächelt sich durch die Apokalypse", urteilte die US-Presse einmal scharf.

Seit Juni 2000 sitzt der Ex-Basketballspieler am Steuer der Opel-Mutter. Vor mehr als drei Jahrzehnten begann er dort seine Karriere. Mit einem Harvard-Abschluss in der Tasche startete er in der Finanzabteilung. Die Sorge ums fehlende Geld raubt ihm heute den Schlaf. In Wagoners Amtszeit geriet GM auf immer steilere Talfahrt.

Ausgerechnet zum 100. Geburtstag 2008 verlor der Konzern den Titel als weltgrößter Autobauer an den japanischen Erzrivalen Toyota. Wagoner stemmte sich mit dem Abbau von zehntausenden Stellen und Werksschließungen gegen die Krise. Doch in der Detroiter Konzernzentrale wird längst der für das Tagesgeschäft zuständige GM-Präsident Fritz Henderson als Nachfolger gehandelt.

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