Rainer Maria Woelki: Meisners Ziehsohn

Rainer Maria Woelki zieht aus dem katholischen Kernland am Rhein in die Diaspora an der Spree: Wenn der Kölner Weihbischof sein Amt als neuer Erzbischof der Hauptstadt antritt, wird er in der multikonfessionellen Metropole spüren: In Berlin sind die Katholiken eine Minderheit.

Mit der Ernennung des 54-Jährigen durch Papst Benedikt XVI. hatte kaum jemand gerechnet. Traditionell bekommen die neuen Berliner Erzbischöfe bald auch die Kardinalswürde. Bohrenden Fragen wird sich Woelki allerdings auch stellen müssen, etwa zu seinem Verhältnis zu Opus Dei. Er promovierte an der von dem umstrittenen Orden geleiteten römischen Universität Santa Croce.

Woelkis wichtigster Förderer ist der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, der ihn 1990 zu seinem Sekretär ernannte. Sieben Jahre war Woelki an Meisners Seite, dann wurde er Direktor des Bonner Collegium Albertinum, wo die Priesterkandidaten ausgebildet werden. 2003 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof ernannt. Zuständig ist er heute für die Seelsorge im Pastoralbezirk Nord, zu dem mit Düsseldorf und Wuppertal 850.000 Menschen gehören.

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