Philipp Rösler: Der Flexible

Philipp Rösler wollte alles anders machen in der Gesundheitspolitik. Jetzt geht alles weiter wie bisher, mit der Ausnahme, dass die Versicherten mehr zahlen müssen. Doch er hat seine Reform bekommen, und deshalb will er von Niederlage nichts wissen.

Rösler hatte im Tauziehen mit der CSU immer darauf gesetzt, dass er sich durchsetzt.

Betrachtet man das gestrige Ergebnis, kann der 37-Jährige zufrieden sein. Die angestrebte einkommensunabhängige Gesundheitsprämie - oder wie die Kritiker sagen: Kopfpauschale - kommt jetzt unter anderer Bezeichnung: als "Zusatzbeitrag".

Rösler hat in schwierigen Monaten Flexibilität bewiesen. Wenn der Widerstand aus der CSU gegen ihn zu heftig wurde, rückte er kurzerhand davon ab. Und startete einen neuen Anlauf. Motto: "Bambus wiegt sich im Wind, biegt sich im Sturm, aber er bricht nicht."

Rösler, von Beruf Arzt, zählt zu den fleißigsten Ministern in Merkels Kabinett: In seinem Büro hat der Familienvater ein Bett, in dem er die Rest-Nacht verbringt, wenn es wieder einmal besonders spät geworden ist. Trotz dieses Engagements will er aber nicht auf Dauer Politiker bleiben. Er sagt: "Mit 45 ist Schluss."

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