Norbert Nigbur: Der Torwart

Norbert Nigbur galt in den 70er Jahren neben Sepp Maier als bester deutscher Torwart. Sein Name steht aber auch für eines der verrücktesten Kapitel der 50-jährigen Bundesliga-Geschichte.

Am 14. September 1974 hatte man übersehen, dass der Torwart des FC Schalke 04 beim Spiel gegen den VfL Bochum nach der Pause noch in der Kabine war. Die zweite Hälfte begann dann ohne ihn. „Die haben mich einfach vergessen“, erzählt Nigbur, der am Mittwoch seinen 65. Geburtstag feiert.

Als er verspätet auf das Spielfeld wollte und einen Polizisten mit dem Hinweis, er sei der Torwart, um Durchlass bat, antwortete dieser nur: „Das kann ja jeder sagen.“ Selbst auf dem Platz hatte keiner mitbekommen, dass das Schalke-Tor leer stand. „Erstaunlich war, dass kein Bochumer auf das Tor schoss, aber von denen hatte auch keiner gemerkt, dass ich nicht da war“, sagt Nigbur.

Der Gelsenkirchener bestritt für Schalke 477 Pflichtpartien, stand bei sechs Länderspielen im Tor und gehörte zum Aufgebot der Mannschaft, die 1974 Weltmeister wurde. „Ich galt als großmäulig, aber heute gibt es viel zu wenige solcher Typen“, meint Nigbur, der wegen seiner langen Haare und seiner flotten Sprüche damals eine Art Popstar war

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